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Cannes Filmfestival: Film über palästinensische Transfrauen in Israel

in Israel Zwischenzeilen/Leben, Kultur & Sport

Ein intimer Dokumentarfilm über palästinensische transsexuelle Frauen in Israel, der vor Beginn des Krieges zwischen Israel und der Hamas gedreht wurde, wurde am Freitag bei den Filmfestspielen von Cannes gezeigt.

In „The Belle From Gaza“ begibt sich die französische Filmemacherin Yolande Zauberman mit der Kamera in der Hand in das Nachtleben von Tel Aviv auf die Suche nach einer transsexuellen Frau, von der es heisst, dass sie den ganzen Weg vom Gazastreifen zu Fuss zurückgelegt hat.

Auf ihrer Suche nach der mythischen Figur trifft Zauberman andere, die offen über die Flucht vor ihren Familien, den Kampf um ihre Geschlechtsidentität und ihre romantischen Träume berichten. Darunter auch Talleen Abu Hanna, eine palästinensisch-christliche Israelin, die Miss Trans Israel 2016 wurde und es geschafft hat, die Beziehungen zu ihrer Familie wieder herzustellen.

Pro-palästinensische Aktivisten beschuldigen Israel seit langem des „Pinkwashing“, angeblich würde Israel mit seiner Akzeptanz der LGBTQ+-Gemeinschaft, die Behandlung der Palästinenser vertuschen. Abu Hanna kommentiert diese Vorwürfe damit, dass es nicht ihre Aufgabe sei, irgendetwas zu „pinkwaschen“. „Das ist mein wahres Leben“, sagte sie gegenüber AFP. Die Regisseurin Zauberman stimmte ihr zu: „In Tel Aviv gibt es eine Freiheit, die es in anderen Teilen des Nahen Ostens nicht gibt.“

Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

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