In der an den Gazastreifen angrenzenden Stadt Sderot wurden am Sonntag die Schulen wiedereröffnet, fünf Monate nachdem palästinensische Terroristen die Stadt überfallen hatten. Die südliche Stadt mit rund 30.000 Einwohnern war einer der vielen Orte, die von Hamas-Terroristen überrannt wurden, die zu Fuss und in Pickups durch die Stadt zogen und mindestens 50 Zivilisten und 20 Polizisten in Sderot töteten. Die Angriffe hatten damals eine Massenevakuierung der Einwohner zur Folge.
Die Evakuierten wurden in Hotels oder angemieteten Unterkünften untergebracht, die von der Regierung bezahlt wurden, während ihre Kinder in das örtliche Schulsystem integriert wurden oder einige der so genannten „Pop-up-Schulen“ besuchten, die vom Bildungsministerium für die evakuierten Gemeinden eingerichtet wurden.
Im vergangenen Monat genehmigte die israelische Armee die Rückkehr in viele Gemeinden des Grenzgebiets, darunter auch Sderot. Eine beträchtliche Anzahl von Bürgern ist jedoch noch nicht zurückgekehrt, und die Regierung hat die Hotel- und Mietzuschüsse für Evakuierte bis mindestens Juni verlängert. Viele Geschäfte und Restaurants sind nach wie vor in Sderot geschlossen.
Dafür öffneten etwa 100 Kindergärten, Schulen und andere Bildungseinrichtungen in der Stadt wieder ihre Türen. Ein Sprecher des Bildungsministeriums teilte der Medienseite Times of Israel mit, dass zwischen 55 und 60 Prozent der Kinder von Sderot bereits zurückgekehrt seien.
Die Zahl der Schüler, die in die Schulen und Kindergärten der Stadt zurückkehren, „war eine Überraschung, wir hatten mit weniger gerechnet“, sagte Bürgermeister Alon Davidi auf einer informellen Pressekonferenz vor einer Grundschule in der Stadt zusammen mit Bildungsminister Yoav Kisch und anderen Beamten.
Bürgermeister Davidi berichtete aber auch, dass er immer noch „viel Wut“ über das empfinde, was die evakuierten Einwohner von Sderot durchgemacht hätten, es stünde eine „tiefe Kluft“ zwischen den evakuierten Schülern und den Schülern in anderen Teilen des Landes.
Am Schultor waren auch mehrere schwer bewaffnete Sicherheitskräfte der Armee-Reservekräfte und der örtlichen Polizei anwesend – ein Teil der rund 200 zusätzlichen Sicherheitsbeamten, die am Eröffnungstag in der ganzen Stadt verteilt waren.