MAGAZIN – LEBEN IN ISRAEL

Der schwere Einsatz der Zaka-Freiwilligen in Israel

in Israel Zwischenzeilen/Leben, Kultur & Sport

Die Organisation ZAKA ist seit jeher in Israel im Einsatz, um bei Unfällen und Terroranschlägen dabei zu helfen, Opfer zu identifizieren und Leichen sowie Leichenteile einzusammeln und den Menschen eine würdige Beerdigung zu ermöglichen. Nach dem Massaker vom 7. Oktober leisten die freiwilligen Mitarbeiter von ZAKA eine schier unfassbare Arbeit: Sie bergen und identifizieren viele der 1.400 ermordeten Menschen. Die ZAKA-Mitarbeiter protokollieren Details zu Ausmass der Tötungen und Folterungen, auch damit sie in künftigen Gerichtsverfahren Hinweise auf Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und sogar Völkermord liefern können.

Mehr als 3.800 Freiwillige arbeiten für Zaka, die meisten von ihnen sind ultraorthodoxe Juden. Sie müssen vorher ein ausführliches spezielles Training durchlaufen und verheiratet sein, sie dürfen den Dienst nur mit Einwilligung ihrer Frauen durchführen – all diese Faktoren sollen dabei helfen, die schlimmen Dinge zu verarbeiten, die Zaka-Freiwillige sehen.

Yossi Landau ist Einsatzleiter für das südliche Kommando der ZAKA. In einem Interview mit der Jerusalem Post berichtet er von dem schweren Einsatz: „Ich habe Freiwillige, mich eingeschlossen, die in der letzten Woche ein paar Pfund abgenommen haben, weil wir wissen, dass wir nichts essen können. Wenn wir essen und uns dann an die Arbeit machen, müssen wir uns übergeben. Also können wir nicht essen. Es ist das Beste für uns, nichts zu essen. Stattdessen trinken wir, aber auch wenn wir trinken, müssen wir uns übergeben. Aber ich verspreche, dass wir trotzdem unser Bestes tun werden. Und wenn nicht 100 Prozent, dann zumindest 99. Wir werden dafür sorgen, dass jeder ein Grab und einen Ort bekommt, an dem die Familie gedenken kann.“

Weitere Informationen:

Webseite von Zaka Israel

Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

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