Als Israels erster Premierminister David Ben-Gurion sich dem Motto „Der Negev soll blühen“ verschrieb, war es genau diese Art von Erfolg, von dem er sicherlich träumte: Nach fünf Jahren des Versuchens und immer wieder Scheiterns, blühen nun Kirschbäume in der israelischen Wüste.
„Wir sehen ein hervorragendes Potenzial für die Ausweitung der Industrie und des Kirschenanbaus in der Region“, so Yankel’e Moskowitz, Direktor für Forschung und Entwicklung des Ramat HaNegev R&D – Experimental Center for Desert Agriculture, wo Kirschen in der südlichen Negev-Wüste bei Mitzpe Ramon angebaut werden. Die Kirschen im Negev werden derzeit nicht vermarktet, auch weil die Ernte wegen des schlechten Wetters geringer ausgefallen ist, als im letzten Jahr. Aber in Ramat HaNegev hofft man, dass es im nächsten Jahr besser klappt.
Auch Eran Doron, Bürgermeister der Gemeinde Ramat HaNegev, zeigt sich begeistert: „Wir schaffen es, im Wüstenboden Obst anzubauen, von Waldfrüchten bis hin zu exotischen Früchten. Die Kirschblüten im Negev sind buchstäblich die Erfüllung von Ben-Gurions Vision der blühenden Wüste.“
Yaron Belhasan, Geschäftsführer des israelischen Obstbauverbandes, erklärt jedoch, dass die globale Klimakrise und die extremen Wetterveränderungen in diesem Jahr auch den Agrarsektor beeinflussen. „Die letzte Wintersaison war dadurch gekennzeichnet, dass bei bestimmten Obstbäumen, darunter Nektarinen, Äpfel, Kirschen und Pfirsiche, die für einen hohen Ertrag notwendigen Kälteperioden fehlten.“ Er fügte hinzu: „Ich fordere die Regierung auf, einen geordneten nationalen Plan und ein angemessenes Budget zur Bewältigung der Klimakrise aufzustellen – mit dem Ziel, die Früchte des Staates Israel zu erhalten.“