MAGAZIN – LEBEN IN ISRAEL

Fischfarmen sollen Nahrungskrise lösen

in Israel Zwischenzeilen/Tourismus & Natur

Bis 2050 wird die Weltbevölkerung voraussichtlich auf 9,8 Milliarden Menschen anwachsen, was die Nahrungsmittelversorgung dieser Weltbevölkerung in der Zukunft unsicher macht und von der Landwirtschaft verlangt, sehr viel nachhaltiger zu werden.

Aquakultur und Methoden der Gentechnik könnten nach Ansicht israelischer Wissenschaftler die Lösung für die Nahrungskrise in den kommenden Jahrzehnten bilden.
„Wir glauben, dass dies eine der besten Antworten auf diese Krise ist“, erklärt Noam Mozes, Leiter der Abteilung Marine Aquakultur im Ministerium für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung. „Fischzucht und Aquakultur im Allgemeinen – auch Algen – benötigen kein Süsswasser oder Ackerland. Sie verbrauchen viel weniger Energie pro produziertem Kilogramm Eiweiss und setzen viel weniger CO2 in die Umwelt frei.“

Aquakultur oder Aquafarming ist die kontrollierte Aufzucht von aquatischen, also im Wasser lebenden Organismen, insbesondere Fischen, Muscheln, Krebsen und Algen. So unterscheidet sich die Aquakultur vom klassischen Fischfang in öffentlichen Gewässern. Die Aquakultur gewinnt besonders wegen der Überfischung zunehmend an Bedeutung. Die israelische Aquakultur ist ein Industriezweig, der über ein hohes Mass an Wissen und Technologie verfügt. Bei dem in der Industrie verwendeten Wasser handelt es sich um Hochwasser und Brackwasser, das nicht zum Trinken geeignet ist. Dieses Wasser wird in den Fischzuchtanlagen versickert und verwirbelt, und in etwa 60 Prozent der Fischzuchtanlagen wird es später auch zur Bewässerung des Pflanzenanbaus verwendet. Die meisten Aquakulturgebiete befinden sich in den Tälern von Untergaliläa (Emek HaMa’ainot und Emek Harod) und im Küstenstreifen (Hof Hacarmel und Westgaliläa).

Eine Fischzuchtanlage in Israel (Bild: Eran Finkle/Flickr).

Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

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