„Der Staat Israel hat nicht genug getan, um Verkehrsunfälle zu bekämpfen. In den letzten Jahren ist es anderen Ländern gelungen, die Zahl der tödlichen Unfälle um Dutzende von Prozentpunkten zu senken, weil sie richtig gearbeitet haben. Jetzt ändert diese Regierung etwas und wird auch in diesem Bereich tätig werden“, mit diesen Worten kündigte Israels Premierminister Yair Lapid einen neuen Plan für mehr Verkehrssicherheit an. Lapids Schwester war selbst 1984 bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen.
Die Statistik der Nationalen Verkehrssicherheitsbehörde zeigt, dass auf Israels Strassen seit Anfang des Jahres 244 Menschen in Verkehrsunfällen getötet wurden (Stand Sonntag). In einem kürzlich veröffentlichten europäischen Bericht zur Strassenverkehrssicherheit, in dem die Länder der Region verglichen wurden, anhand ihrer Fähigkeit, die Zahl der jährlichen Verkehrstoten in den letzten zehn Jahren zu verringern, belegte Israel den letzten Platz.
Dem Bericht zufolge gelang es den europäischen Ländern im Durchschnitt, die Zahl der Verkehrstoten zwischen 2011 und 2021 um 31 Prozent zu senken, während Israel in diesem Zeitraum nur einen Rückgang von 4,7 Prozent verzeichnete. Laut der Nachrichtenseite Ynet gibt es in Israel durchschnittlich sechs Verkehrstote pro Milliarde Strassenkilometer, doppelt so viele wie im europäischen Durchschnitt.
Im vergangenen Monat stellte die Verkehrsministerin Merav Michaeli zunächst einen Mehrjahresplan zur Verbesserung der Strassenverkehrssicherheit vor, mit dem Ziel, die Zahl der Verkehrsopfer um 50 Prozent zu senken, einschliesslich der Installation von 4.000 Verkehrsüberwachungskameras. Der Plan der Regierung sieht vor, das Land in geografische Cluster aufzuteilen, die spezifisch angesprochen werden sollen. Besonderes Augenmerk gilt dabei den Fahrern in der arabischen Gemeinschaft und den jungen Fahrern, sowie den Lastkraftwagen, Bussen, Transportfahrzeugen und Zweirädern.