Israelis essen nicht gut, sie machen nicht genug Sport und sie gehen nicht zu den ärztlichen Routineuntersuchungen – das zeigt jetzt eine vom Gesundheitsministerium beauftragte Studie. Zwischen den Jahren 2018 und 2020 wurden dafür die Gewohnheiten von über 4.000 Israelis untersucht.
„Die Umfrage wurde durchgeführt, um Informationen über den Gesundheitszustand der erwachsenen Bevölkerung in Israel zu sammeln und darauf aufbauend Massnahmen und die Rationalisierung der Ressourcenzuweisung festzulegen“, erklärte Professor Lital Keinan-Boker, die stellvertretende Direktorin des israelischen Zentrums für die Kontrolle von Krankheiten. Die Daten zeigten, dass 60 Prozent der über 40-Jährigen noch nie eine Darmspiegelung durchführen liessen, obwohl das eine entscheidende Massnahme zur Früherkennung von Darmkrebs ist. Die Ergebnisse zeigen auch, dass nur 67 Prozent der Frauen jemals einen PAP-Abstrich zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs gemacht haben, bei den arabischen Frauen ist die Zahl sogar noch niedriger und liegt bei nur 54 Prozent. Trotz der Empfehlungen des Gesundheitsministeriums haben nur 11 Prozent der Frauen zwischen 21 und 50 Jahren den Impfstoff gegen das Papillomavirus erhalten, der u.a. Gebärmutterhalskrebs verhindern kann.
Auch erfüllen nur 30 Prozent der Teilnehmer der Umfrage die Empfehlung für wöchentliche körperliche Aktivität. Diese liegt bei 150 Minuten pro Woche mässig intensive körperliche Aktivität oder 75 Minuten hochintensive körperliche Aktivität. Die anderen 70 Prozent sind entweder viel weniger oder gar nicht aktiv. Die Umfrage ergab auch, dass nur 17 Prozent der Befragten täglich die empfohlenen fünf Portionen Obst oder Gemüse zu sich nehmen. Das Gesundheitsministerium warnte, dass diese Trends erhebliche Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit haben.