Das Umweltschutzministerium hat am Sonntag Strafanzeige gegen Carmel Olefins gestellt, eine Tochtergesellschaft des israelischen Ölkonglomerats Bazan. Die Anzeige wurde wegen des Ausstosses von fast 100 Tonnen potenziell schädlicher Gase in die Luft und wegen Verstosses gegen die Bestimmungen der Geschäftslizenz und der Emissionsgenehmigung eingereicht.
Bazan bestreitet die Vorwürfe und behauptet, die Anlagen der Gruppe würden mit „Professionalität und Sicherheit betrieben“ und gleichzeitig würden „die strengsten Umweltstandards eingehalten“. Carmel Olefins mit Hauptsitz in Haifa im Norden Israels stellt Polypropylen und Polyethylen für die Kunststoffindustrie her.
Die Anklage kommt nur neun Monate, nachdem das Ministerium bereits eine Geldstrafe von 895.000 NIS (256.000 Euro, 253.000 CHF) gegen Bazan verhängte, weil Carmel Olefins die Vorschriften zum Umgang mit einem hochgiftigen Rohbenzin-Leck, das einen Brand verursacht hatte, nicht einhielt. Auch im November 2017 wurde Bazan wegen ähnlicher Verstösse zu einer hohen Geldstrafe verurteilt.
Mehrere Studien belegen, dass die Einwohner von Haifa unter einer Reihe von Gesundheitsproblemen leiden, dazu gehören höhere Krebsraten und durch Umweltverschmutzung bedingte Abweichungen wie unterdurchschnittlich kleine Köpfe und ein relativ niedriges Gewicht bei Neugeborenen. Der Grossteil der Industrielandschaft um die Nordisraelische Hafenstadt soll in den nächsten zehn Jahren stillgelegt werden.