Israel verzeichnete im Jahr 2021 einen deutlichen Anstieg von Gewalt, Depressionen und Angstzuständen unter gefährdeten Jugendlichen, so ein Jahresbericht der Elem-Gruppe, einer NGO. Die alarmierenden Ergebnisse, die auch Staatspräsident Isaac Herzog kürzlich vorgelegt wurden, weisen auf bestimmte wachsende Trends nach Jahren hin, die von der COVID-19-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen geprägt waren. Nach den von Elem gesammelten Daten berichteten 2.126 Teenager, dass sie ausserhalb ihres Zuhauses gewalttätige Vorfälle erlebt haben – 170 Prozent mehr als im Jahr 2020 und ein satter Anstieg von 360 Prozent im Vergleich zu den Daten von 2019. 1.893 Jugendliche gaben an, im Jahr 2021 Gewalt zu Hause erlebt zu haben – ein Anstieg um 120 Prozent im Vergleich zu 2020 und um 250 Prozent im Vergleich zu 2019.
Etwa 4.000 Jugendliche berichteten von Depressionen und Angstzuständen, was einen Anstieg von 190 Prozent gegenüber 2019 bedeutet. Die Gruppe registrierte 1.432 Fälle von Teenagern, die angaben, versucht zu haben, sich selbst zu verletzen – fast 150 Prozent mehr als im Jahr 2019. Auch der Drogen- und Alkoholmissbrauch ist stark angestiegen.
„Die Lockdowns, die Isolationen und die fehlenden Rahmenbedingungen während der Pandemie haben die Risiken für die Jugendlichen erhöht“, erklärt die Elem-Vorsitzende Nava Barak. „Nach zwei Jahren COVID-19 kehrt das Leben langsam wieder zur Normalität zurück, aber wir erleben immer noch, wie eine ganze Generation von Kindern und Jugendlichen ins Abseits gedrängt wird und unter schwerwiegenden mentalen, emotionalen und sozialen Folgen leidet.“