Das israelische Kabinett hat in dieser Woche eine Resolution bestätigt, die eine „Aufforstung israelischer Städte“ fordert, um so dem Klimawandel zu begegnen. In Anerkennung der Tatsache, dass es in Städten im Land an Bäumen und Schattenflächen fehlt, fordert die Resolution, dass in den nächsten 20 Jahren 450.000 Bäume in 100 Gemeinden und Städten gepflanzt werde. Ziel ist es, bis 2040 70 Prozent der Gehwege mit Schatten zu versorgen.
Daten des Geografen Shay Hershko, der die Abholzung von Bäumen im Land dokumentiert, zeigen jedoch, dass im Jahr 2021 etwa 290.000 Bäume im Land gefällt wurden, während sehr viel weniger Bäume gepflanzt wurden. Dabei müsste gerade die Fällung von bereits hoch gewachsenen Bäumen verhindert werden, da diese besonders viel Schadstoffe aufnehmen und Schatten spenden sowie Regenfälle absorbieren.
Umweltschützer im Land begrüssten die Resolution zwar, sahen aber vor allem in der Implementierung einige Probleme: So sei u.a. die Finanzierung der Aufforstung, die etwa 2,5 Milliarden Schekel kosten wird (690 Millionen Euro, 720 Millionen CHF) noch nicht klar. Für die Erstellung von Plänen, wo wieviele Bäume stehen, sind die Behörden mit gerade einmal 500.000 Schekel (ca. 140.000 Euro, 144.000 CHF) pro Jahr ausgestattet. Auch dem Umweltschutzministerium stehen nur wenige Millionen Schekel im Jahr zur Verfügung. Der wirtschaftliche Nutzen, der aus dem Pflanzen von Bäumen entsteht, wird wiederum auf mehrere Milliarden Schekel geschätzt.