MAGAZIN – LEBEN IN ISRAEL

Mehr Jobs für Jerusalem

in Wirtschaft & Innovation

Die Lage in Jerusalem ist momentan wieder einmal höchst explosiv, nichtsdestotrotz will der Bürgermeister der Stadt, Moshe Lion, weiter daran arbeiten, die Lebensqualität in der israelischen Hauptstadt zu verbessern. Denn Jerusalem hat neben politischen Spannungen noch ein anderes Problem: Während zehn Prozent von Israels Erwachsenen dort leben, befinden sich nur sieben Prozent der Jobs im Land in Jerusalem. Und dass obwohl mehrere Regierungsministerien, Institutionen der höheren Bildung und High-Tech-Firmen in der Stadt ansässig sind, die im Übrigen nicht nur einen sehr guten innerstädtischen Nahverkehr hat, sondern auch super an den Rest des Landes angebunden ist – trotzdem viele Firmen, gerade internationale, lassen sich lieber im Grossraum Tel Aviv oder Haifa nieder, als nach Jerusalem zu gehen.

„Um junge Paare nach Jerusalem zu bringen, müssen wir tausende Quadratmeter Arbeitsflächen schaffen. Wir bauen gerade eine Million Quadratmeter an verschiedenen Orten in der Stadt. Unser Ziel ist es, High-Tech herzubringen, denn wir wollen die High-Tech-Hauptstadt in Israel sein. Ich glaube dass Arbeitsplätze, Wohnraum und das Bildungssystem, eines der besten im Land, Jerusalem zu neuen, noch nicht gekannten, Höhen bringen wird.“, erklärt Lion optimistisch. Nicht nur werden an mehreren Stellen in der Stadt nun aktiv Büroflächen geschafft, auch die Steuern sind in Jerusalem für Unternehmen laut Lion 50 Prozent niedriger als in anderen Städten des Landes.

Seit Jahren befinden sich viele Verwaltungsstellen des Staates noch in Tel Aviv, weil in Jerusalem schlichtweg nicht genug Büroraum zur Verfügung steht. Wenn es nach Lion geht, soll sich dies nun radikal ändern. Dabei will er seinen Ausbau aber eben nicht nur auf Arbeitsplätze in Ministerien oder im Tourismus konzentrieren.

Die Tram in Jerusalem entlastet den innerstädtischen Verkehr und bietet eine Alternative zu oftmals langsamen Bussen (Bild: KHC).

Weitere Informationen:

Mehr Jobs für Jerusalem (eng), JPost

Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

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