NFTs, Non-Fungible Tokens, sind der letzte Schrei der Kunstwelt. Wenn man ein NFT kauft, kauft man einen Token, ein Objekt, das damit verknüpft ist. Das sind beispielsweise digitale Kunstwerke, Sammelkarten, Musik oder virtuelles Land oder Kleidung in Computerspielen. Auch israelische Künstler beteiligen sich bei der neuen Kunstrichtung, die mit Versteigerungen bereits bis zu 70 Millionen US-Dollar erzielte (im Fall von Mike Winkelmann, bekannt als Beeple, der für diesen Preis eine Sammlung von etwa 5.000 Bilddateien verkaufte).
Yam Ben Adiva, ein junger israelischer Designer will mit seiner Initiative Dissrup eine Brücke zwischen digitaler und physischer Kunst schlagen. Er glaubt, dass sich NFTs gar nicht so sehr vom traditionellen Kunstmarkt unterscheiden, auch bei NFTs hänge der Wert des Kunstwerks vom Künstler ab. Dissrup will Künstler und Designer zusammenbringen und eine tatsächliche physische Version der Kunst verfügbar machen. Sein erstes kuratiertes Projekt „Genesis 0x1“ ist eine Kooperation der chinesischen Designerin Somei Sun und des deutschen Soundkünstlers Jürgen Branz und zeigt das Video einer virtuell erschaffenen Frau. Ein Käufer würde hiervon wohl die Datei bekommen. Inwiefern die Künstler sich von unerlaubter Vervielfältigung schützen können, ist genau die Frage, mit der sich viele in Bezug auf die NFTs aktuell beschäftigen. Das Ziel ist, ähnlich wie bei Musikdateien, ein illegales Kopieren zu verhindert und dass die Künstler stattdessen je Vervielfältigung erneut Geld mit dem Kunstwerk verdienen.
Immer wieder wird nicht nur die künstliche Preisblase, die durch den Verkauf von NFTs ausgelöst wurde, sondern auch der unverhältnismässige CO2-Fussabdruck von NFT-Transaktionen kritisiert. Der britische AI-Künstler Memo Akten hat deshalb einen Online-Rechner für den CO2-Ausstoss einzelner Transaktionen bereitgestellt.
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