MAGAZIN – LEBEN IN ISRAEL

Künstler im Lockdown: „Man fühlt sich sehr hilflos“

in Israel Zwischenzeilen/Leben, Kultur & Sport

Magi Hikri hat keine Angst vor Herausforderungen. Die israelische Sängerin mit jemenitischen und irakischen Wurzeln hat ihr erstes Album „Alashoo“ vor ein paar Jahren komplett auf arabisch eingesungen. In einem Mix mit Elektro- und Hip-Hop-Klängen ist eine einzigartige, immer melodische, immer berührende Musik dabei herauskommen, die Magi Hikri sofort auch über israelische Landesgrenzen bekannt gemacht hat.

Wie viele Künstler hat sie während der Corona-Krise erstmal ganz schon viel absagen und verschieben müssen: „Ich habe ein paar Konzerte und eine Tour in England auf nächstes Jahr verschieben müssen. Und ja, der erste Lockdown war ganz schön, man hatte so eine Pause vom Alltag und konnte in Ruhe Zeit im Studio verbringen. Ich habe nicht nur gesungen, sondern auch viel gemalt und gezeichnet. Im ersten Lockdown habe ich mich wirklich entspannt. Aber jetzt im zweiten Lockdown bin ich eher unruhig und ängstlich. Niemand weiss, was in der Zukunft passieren wird. Man fühlt sich sehr hilflos und damit auch nicht so kreativ.“

Hikri arbeitet trotzdem weiter an ihrer neuen EP, sie verbringt Stunden im Studio, viel mehr als sie es wohl tun würden, wenn wir nicht mitten in der Pandemie stecken würden. Ihr kreatives Schaffen ist trotzdem unvollständig: „Ich vermisse die Interaktion mit meinem Publikum. Ihre Gesichter, wenn sie meine Musik zum ersten Mal hören, ihre Reaktionen auf diese Klänge, die sie nie zuvor gehört haben. Das Publikum bringt die Energie und das Gefühl, das ist unglaublich. Und das fehlt.“

Magi Hikri

Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

Die neusten Artikel von Israel Zwischenzeilen

Nach Oben