Aus Angst, dass Israelis über die Pessach-Feiertage zu ihren Verwandten fahren, verhängt die israelische Regierung einen kompletten Lockdown bis Ende der Woche – das bedeutet, dass Israelis nur noch aus dem Haus dürfen, wenn sie systemrelevante Arbeiten ausführen oder in den Supermarkt bzw. zur Apotheke müssen. Aktuell dürfen noch Spaziergänge und sportliche Aktivitäten in einem Radius von 100 Metern um die Wohnung herum durchgeführt werden. Jedoch wurde über einzelne ultraorthodoxe Viertel und Städte bereits in der Vergangenheit eine strikte Ausgangssperre verhängt, da sich dort besonders viele Bürger mit dem COVID-19-VIRUS infiziert haben. Allein in der kleinen ultraorthodoxen Stadt Bnei Brak sind 1323 Menschen an dem Virus erkrankt – mehr Kranke gibt es nur in Jerusalem mit 1.424 Fällen. In Tel Aviv hingegen haben lediglich 387 Menschen Corona. Insgesamt sind in Israel nun mehr als 9000 Menschen erkrankt, bisher sind 60 Menschen verstorben (Stand 7. April, mittag).
Um die Patienten weiterhin versorgen zu können, plant Israel in den nächsten Tagen insgesamt 11 Flugzeuge mit medizinischer Ausrüstung wie Masken, Schutzanzügen und Beatmungsgeräten aus China zu bringen, insgesamt 20 Tonnen. Zehn weitere Cargo-Flugzeuge sollen außerdem 30 Millionen Eier bringen, denn diese sind in den letzten zwei Wochen Mangelware in israelischen Supermärkten geworden – dazu hatten wohl Panikeinkäufe geführt, denn eigentlich sollte Israel sich ohne Probleme selbst mit Eiern versorgen können. Die Notfall-Auszahlungen, die für ältere Menschen und für Kinder geplant waren (500 Schekel, ca. 130 Euro, 135 CHF pro Kopf), hingegen werden wohl nicht mehr vor den Feiertagen auf den Konten eingehen.