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Israel unterzeichnet Gasdeal mit Zypern und Griechenland

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Es ist ein weiterer Schritt auf dem Weg Israels, wichtigste Energiemacht in der Region zu werden: Der jüdische Staat hat jetzt in Athen ein Abkommen für den Bau einer Unterwasser-Pipeline mit Griechenland und Zypern unterschrieben, das Lieferungen aus Israels Erdgasquellen in beide Länder ermöglichen soll. Die 1.900 Kilometer lange Pipeline soll Alternativen für Europa ermöglichen, das bisher in Energiefragen grösstenteils von Russland und der Kaukasus-Region abhängig ist. Auch eine Pipeline, die Italien erreichen soll, ist geplant. Das Projekt wurde mit einem Budget von 6 Milliarden US-Dollar versehen und soll dafür sorgen, dass Israels Ressourcen etwa 10 Prozent des Gasbedarfs der EU decken kann.

Gleichzeitig wurde bekannt, dass Ägypten ab Mitte Januar 2020 beginnen soll, Erdgas von Israel zu importieren. Graduell soll der Import auf insgesamt 7 Milliarden Kubikmeter erhöht werden, ein entsprechender Deal wurde bereits im letzten Jahr abgeschlossen. Ins Nachbarland Jordanien liefert Israel bereits seit 2017 Erdgas, allerdings läuft der Deal aus politischen Gründen über ein amerikanisches Unternehmen.

Lange Zeit war Israel in Energiefragen von Importen abhängig. Erst mit der Entdeckung mehrerer Erdgasfelder vor der Küste des Landes und der darauffolgenden Offshoreförderung im Mittelmeer wurde es von diesen Importen unabhängig.

Eine Anlage zur Gewinnung von Erdgas im Mittelmeer in Israel (Bild: Wikimedia Commons/רן ארדה – אורי כפיר).

Weitere Informationen:

Gasdeal mit Griechenland und Zypern (eng), Ynet

Gasimporte nach Ägypten geplant (eng), Ynet

Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

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