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Tel Aviver Busse fahren jetzt am Schabbat

in Israel Zwischenzeilen/Wirtschaft & Innovation

Während der Öffentliche Nahverkehr in der Hafenstadt Haifa schon seit Jahren auch am jüdischen Ruhetag, dem Schabbat, läuft, war das in Tel Aviv bisher zur Überraschung vieler nicht erlaubt: Am vergangenen Samstag änderte sich dies nun endlich. Zum ersten Mal fuhr der Nahverkehr in Tel Aviv auch am Schabbat. So erfolgreich, dass viele der am Schabbat speziell eingesetzten Kleinbusse, direkt überfüllt waren.

Der Andrang war gross, die Fahrt kostenlos und die Stimmung lag irgendwo zwischen Wandertag und Betriebsausflug: In Tel Aviv, wo viele Supermärkte, Restaurants und Geschäfte fast 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche geöffnet sind, hat es lange gedauert, bis sich auch der Nahverkehr dem Leben in der Stadt, die keine Pause macht, anpasst. Sechs Buslinien verkehren jetzt am Wochenende zwischen Tel Aviv und den Vororten Ramat Gan, Ramat Hasharon, Giv’atajim, Cholon und Kiryat Ono, mehrheitlich religiöse Viertel wie Bnei Brak werden nicht angefahren. Die Ultraorthodoxen im Land protestieren immer wieder gegen den öffentlichen Nahverkehr im Land am Schabbat. Abgesehen von Haifa und nun Tel Aviv, fahren im gesamten Land keine Züge und Busse an dem Ruhetag.

Kleinbus in Tel Aviv am Schabbat (Bild: Sarah Stricker).

Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

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