Nachdem die israelische Raumsonde Beresheet bei ihrer geplanten Landung auf dem Mond zerschellte – Schuld war wohl ein defekter Motor – feiert Israel den Erfolg und plant die nächsten Schritte. „Wenn du es beim ersten Versuch nicht schaffst, probierst du es einfach noch mal“, kommentierte Premierminister Benjamin Netanyahu, der die gescheiterte Mondlandung vom Kontrollzentrum der NGO SpaceIL verfolgt hatte. Damit bringt er die israelische Einstellung zu Misserfolgen auf den Punkt: Anstatt sich über das gescheiterte Projekt zu ärgern, freut sich das ganze Land, über das, was erreicht wurde. Und das Team um die Mission denkt bereits über den zweiten Versuch nach. Der wichtigste Privatinvestor des Projekts, Morris Kahn, hat bereits bekannt gegeben, auch einen zweiten Versuch zu finanzieren. Es ist wohl genau diese Einstellung zu „Misserfolgen“, die Israel so erfolgreich im Bereich Forschung und Entwicklung macht.
Mit Kosten von 100 Millionen Dollar war Beresheet die preiswerteste Raumsonde, der es je gelang, den Mond zu umkreisen. Nur sechs anderen Ländern war das vor Israel gelungen. Es war die erste privat finanzierte Mission dieser Art. Die Raumsonde war von der Non-Profit-Organisation SpaceIL und Israel Aerospace Industries (IAI) gebaut worden.
Das Hauptziel, so die Vertreter der SpaceIL und IAI, sei sowieso gewesen „Israel Raumfahrt Programm voran zu bringen, das technologische Know-how zu vergrössern und das Interesse junger Menschen an Wissenschaft, Technologie, Ingenieurswesen und Mathe zu wecken“. Dieses Ziel hat man definitiv erreicht. Mitarbeiter des Projekts haben sich in den letzten acht Jahren mit mehr als einer Million Schulkindern getroffen. In jedem Kindergarten wurde die israelische Raumsonde besprochen und gezeichnet.
Auf der Webseite der Organisation SpaceIL wurde derweil die Begrüssung geändert: „Beresheet: Landung der zweiten israelischen Raumsonde auf dem Mond“.
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