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Endlich schärfere Gesetze für E-Bikes

in Israel Zwischenzeilen/Leben, Kultur & Sport

Nach dem jüngsten fatalen Unfall mit Fahrerflucht, bei dem der 17-Jährige Ari Nesher auf seinem E-Bike tödlich verletzt wurde, hat die israelische Regierung endlich schärfere Gesetze für das Fahren mit E-Bikes beschlossen: Die neuen Bestimmungen sollen ab 1. Januar 2019 gelten und sehen unter anderem vor, dass Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren, die noch keinen Führerschein haben, einen Kurs absolvieren müssen, um eine Genehmigung für das Fahren von Elektro-Rad oder -Roller zu erhalten. Darüber hinaus soll das bereits bestehende E-Bike-Verbot für Jugendliche unter 16 Jahren noch vehementer durchgesetzt werden. Eine Helmpflicht für alle Fahrer (bisher gilt diese nur für unter 18-Jährige oder bei Fahren ausserhalb der Stadt) wird noch diskutiert.

Schärfere Strafen sollen für modifizierte E-Bikes eingeführt werden, die die bisher erlaubte Geschwindigkeit von 25 Kmh überschreiten. Darüber hinaus wurden höhere Strafen für Verkehrswidrigkeiten von Fahrern der Elektrozweiräder angekündigt.

E-Bikes und -Roller sind in Israel in den letzten Jahren immer beliebter geworden, auch, weil der Nahverkehr in und zwischen vielen Städten unzureichend und wegen ständigen Staus extrem langsam und unzuverlässig ist. Mittlerweile gibt es nach Angaben des Verkehrsministeriums mehr als 250.000 E-Bikes im Land. Dazu kommen Ausleihdienste. Die Zahl der Verkehrstoten, die auf einem E-Bike unterwegs waren, stieg in den letzten beiden Jahren von zehn auf 16 an. Zu den unzähligen Unfällen, die passieren, wenn vor allem in Tel Aviv Elektrozweiräder auf den Bürgersteigen entlangrasen, gibt es leider keine zuverlässige Statistik, da nicht alle von ihnen gemeldet werden.

Mit Elektro-Zweirädern, schwerem Gepäck und drei Hunden auf dem Gehweg? In Tel Aviv normal! (Bild: KHC).

Weitere Informationen:

Gesetze für E-Bikes werden verschärft (eng), Calcalist

Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

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