MAGAZIN – LEBEN IN ISRAEL

Neues Zentrum für Traumataforschung

in Israel Zwischenzeilen/Medizin & Wissenschaft

Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) sind leider eine psychische Erkrankung, mit der man in Israel – einem Land, das seit seiner Gründung so viele Kriege mitgemacht hat und eine ständige Bedrohungssituation erlebt und in dem immer noch Tausende Holocaust-Überlebende leben, viel Erfahrung hat. An der Tel Aviv Universität soll jetzt ein neues State-of-the-Art- Forschungszentrum für PTDS errichtet werden.

„Wir haben eine grosse Menge an Wissen und Daten, mit deren Hilfe wir die Mechanismen der Ursachen von Posttraumatischen Belastungsstörungen finden können. Ausserdem können wir hier effektive Behandlungsmethoden auf ihre Effizienz in einer kontrollierten klinischen Umgebung testen. Wir arbeiten daher an gross angelegten Projekten mit der israelischen, aber auch der amerikanischen und australischen Armee“, erklärt Prof. Yair Bar-Haim, der das Zentrum leiten wird.

Unter anderem hat die Forschungsgruppe um Bar-Haim bereits in einer Studie herausgefunden, dass die Aufmerksamkeit, mit der Soldaten Bedrohungen wahrnehmen, die Wahrscheinlichkeit für eine PTBS beeinflusst. Mit einem Computer-Trainingsprogramm, dass die Wissenschaftler daraufhin entwickelt haben, kann das Risiko für eine solche Störung von 7,8 Prozent auf 2,6 Prozent reduziert werden.

Prof. Bar-Haim ist einer der renommiertesten Psychologen im Bereich Traumataforschung (Bild: TAU Webseite)

Weitere Informationen:

Zentrum für Traumataforschung öffnet (eng), JPost, 07.05.18

Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

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