Ein Kerem, ein etwas abgelegener Stadtteil von Jerusalem, könnte pittoresker kaum sein, mit seiner hügeligen Landschaft, kleinen, verwinkelten Strassen, vielen hübschen Kirchen, Klöstern, Synagogen und antiken Häusern. Doch die Schönheit der Geburtsstätte von Johannes dem Täufer ist in Gefahr, sollen doch in der Gegend mehrere umstrittene Projekte umgesetzt werden: Darunter ein sechsstöckiger Hotelkomplex, der die Wasserquelle, die als „Marias Quelle“ für Christen heilig ist, blockieren soll. Daneben sind ein Armeecollege und ein grosses Wasserwerk um den Pilgerort herum geplant.
Die Anwohner wehren sich gegen diese Vorhaben, die den dorfähnlichen Stadtteil noch mehr industrialisieren würde. Seit Jahren setze man sich bereits für einen sanfteren Ökotourismus ein, bisher ohne Erfolg. Stattdessen sehen die Anwohner dabei zu, wie riesige Reisebusse durch ihre schmalen Strassen donnern, Touristengruppen für eine kurze Zeit absetzen und dann wieder losfahren. Sollten die geplanten Projekte tatsächlich umgesetzt werden, würde das Ein Kerem noch mehr von seinem besonderen Charme rauben.
Weitere Informationen:
Anwohner fürchten um Schönheit Ein Kerems (eng), Haaretz, 09.11.2017