Am Montag, 24. April, findet der Holocaust-Gedenktag in Israel statt. Landesweit heulen um Punkt 10 Uhr morgens zum Gedenken an die Opfer zwei Minuten lang die Sirenen. Der Verkehr steht dann still, sowie alle Passanten.
Dieses Jahr erscheint am 19. April zum Gedenken ein ganz besonderer Film, der an die heroische Flucht einer Gruppe litauischer Juden vor den Nazis erinnert. Der Dokumentar- und Spielfilm „Holocaust Escape Tunnel“ erzählt von 80 Juden, welche 1943 von den Nazis aufgefordert wurden, die toten Körper von Juden und Nazigegnern im Wald bei Ponary in Litauen zu verbrennen. Es war die Zeit, in der die russische Armee dabei war, die Region zu erobern und die Deutschen zu bekämpfen.
Die Nazis formierten zehn Gruppen zu je 80 Häftlingen – hauptsächlich jüdische – aus den umliegenden Dörfern, welche die Leichen in den Wäldern verbrennen sollten. Eine Gruppe jedoch rebellierte: Während ihrer Arbeit im Wald gruben sie mit Hilfe von Löffeln heimlich einen Tunnel, welcher sie an den Nazis vorbei aus dem Wald führen und ihre Leben retten sollte. Sie trennten ihre Fussketten mit einer geschmuggelten Feile durch und krochen nach tagelanger Arbeit durch den Tunnel.
Als die Nazis die ersten flüchtigen Häftlinge am anderen Ende des Tunnels bemerkten, eröffneten sie das Feuer. Alle starben, bis auf die zwölf, denen die Flucht unter Beschuss in die Freiheit gelang.
2016 gelang es einem Forschungsteam, die Existenz des besagten Tunnels wissenschaftlich zu bestätigen.
Mehr Informationen:
Wissenschaft bestätigt Holocaust-Flucht-Story (eng), Times of Israel, 15.04.2017