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Sicherheitsstandard auf Israels Baustellen muss verbessert werden

in Israel Zwischenzeilen/Wirtschaft & Innovation

Die Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle in Israel gehört zu der höchsten in allen westlichen Ländern und ist doppelt so hoch wie der EU-Durchschnitt, das zeigte eine Studie des Wirtschaftsministeriums und des nationalen Versicherungsinstituts bereits im Mai auf. Einem Bericht der Zeitung Haaretz zufolge starben im ersten Quartal diesen Jahres allein 15 Menschen auf Baustellen. Wie dringend ein besserer Sicherheitsstandard vor allem auf Israels Baustellen nötig ist, zeigt auch das schwere Unglück in Tel Aviv in der vergangenen Woche: Nachdem die Tiefgarage eines noch im Bau befindlichen Gebäudes zusammengestürzt war, konnten sechs Menschen nur noch tot aus den Trümmern geborgen werden. Weitere 23 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Die meisten von ihnen waren arabisch-israelische und palästinensische Bauarbeiter.

Knesset-Mitglied und Leiter der Komitees für Arbeit und Soziales Eli Alaluf setzt sich seit Jahren dafür ein, dass Bauunternehmer härter bestraft werden, wenn sie nicht die nötigen Sicherheitsstandards einhalten: „Ich rufe das Arbeits- und Sozialministerium auf, die Gesetze, die wir in unserem Komitee erarbeitet haben, zu implementieren und die Baustelle zu schliessen.“ Das Gesetz fordert eine zweitägige Schliessung jeder Baustelle, auf der es zu einem Todesfall oder schwer Verletzten gekommen ist. In dieser Zeit sollen Inspektoren die Baustelle untersuchen und ggf. Verletzungen der Sicherheitsstandards anzeigen. Bauunternehmer, die nicht kooperieren können mit einer Gefängnisstrafe von bis zu zwei Jahren oder einer Geldstrafe in Höhe von ca. 20.000 USD bestraft werden.

Der schwere Unfall auf einer Baustelle in Tel Aviv ist nur einer von vielen (Bild: Eli Gotman).
Der schwere Unfall auf einer Baustelle in Tel Aviv ist nur einer von vielen (Bild: Eli Gotman).

Weitere Informationen:

Bessere Sicherheitsstandards auf Baustellen nötig (eng), Times of Israel, 05.09.16

Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

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