Gerade einmal vier Jahre ist es her, als in Israel Millionen Bürger gegen die soziale Ungerechtigkeit protestierten. Dass sich seitdem nicht viel verändert hat, zeigt eine neue, kontrovers diskutierte TV-Serie: In „Magash Hakesef“ (zu Deutsch: Silbertablett) analysieren drei Wirtschaftsjournalist, darunter Guy Rolnik von der Wirtschaftszeitung „The Marker“, die anhaltenden Probleme der israelischen Wirtschaft: Von der Tatsache, dass ein Grossteil des israelischen Wirtschaftskapitals in den Händen von gerade einmal 19 Familien liegt, über fehlende Regulationen der Politik bis hin zu Monopolen und Kartellen, die ganze Branchen dominieren.
Neben den hohen Lebenserhaltungskosten im Land kritisiert Rolnik vor allem die steigende Korruption und „schlechte Deals“, die dazu führten, dass das israelische Volk nicht von Israels Ressourcen-Reichtum profitiere. Das drängendste Beispiel dafür ist sicherlich der aktuelle Gas-Deals, der vorsieht, dass die Erschliessung sowie Nutzung, Produktion und Verkauf, der Erdgasfelder in die Hand von nur zwei Firmen gelegt wird (die israelische Delek Group und die amerikanische Noble Energy). Dieses Abkommen war es auch, welches das Fass nun mal wieder zum Überlaufen brachte und bereits die zweite Woche in Folge tausende Menschen in ganz Israel auf die Strasse trieb.
Befürworter des Gas-Deals argumentieren, dass nur so eine schnelle Erschliessung gewährleistet werden kann und dass die Strompreise in jedem Fall gesenkt werden. Kritiker fürchten, dass mit dem Abkommen eine weitere Branche der israelischen Wirtschaft monopolisiert wird.
Weitere Informationen:
Demonstrationen für soziale Gerechtigkeit (englisch), Ynet, 15.11.15
Link zur Serie „Magash Hakesef“ (hebräisch)