Zum ersten Mal in der Geschichte des Landes steht Israel kurz davor, einen Überschuss an Wasserressourcen aufzubauen. Der erwartete Überschuss ist das Ergebnis verschiedener Massnahmen, die das Land in der Vergangenheit aufgrund seiner Wasserknappheit, eingeführt hat. Seit den 60er Jahren werden in Israel vermehrt Tröpfchenbewässerungssysteme eingesetzt. Daneben ist Israel weltweit Vorreiter im Recycling von Wasser (mehr als 80 Prozent des Haushaltsabwasser wird recycelt).
Vor allem aber hat das kleine Mittelmeerland seitdem die erste Entsalzungsanlage in Aschkelon 2005 eröffnet wurde, grosse Fortschritte in diesem Bereich gemacht: „Israel ist weltweit führend, wenn es um das Know-how von Wasserentsalzung geht.“, erklärt Shlomo Wald, leitender Wissenschaftler am Ministerium für Energie- und Wasserressourcen. Mittlerweile gibt es in Israel vier grosse Entsalzungsanlagen, die rund 40 Prozent des Bedarfs decken. 2015 sollen dem Land rund 600 Millionen Kubikmeter entsalztes Wasser pro Jahr zur Verfügung stehen, das entspricht mehr als der Hälfte des benötigten Trinkwassers.
Indem die Kapazitäten der Entsalzungsanlagen weiter erhöht werden, können sich die natürlichen Ressourcen des Landes, wie der See Genezareth, endlich erholen. Grund zur Entwarnung sind diese Schätzungen jedoch nicht: Klimamodelle sagen hervor, dass Israel bis 2035 mit einem kontinuierlichen Rückgang von verfügbaren Wasserressourcen konfrontiert sein wird. Bis 2070 soll die Wasserzufuhr um 25 Prozent abnehmen.
Weitere Informationen:
Entsalzungsanlagen bringen Israel Wasserüberschuss(englisch), E&E News, 07.02.14