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Gesundheitsministerium bringt neues System zur Datensicherung auf den Weg

in Israel Zwischenzeilen/Medizin & Wissenschaft

Während in Deutschland und der Schweiz die Vorratsdatenspeicherung und „der gläserne Patient“ diskutiert werden, hat das israelische Gesundheitsministerium ein „revolutionäres“ Projekt zur Datensicherung eingeführt. Dank des Systems soll es Mitarbeitern möglich sein, die Krankenakten von Patienten aufzurufen ohne dabei auf allzu sensible Informationen zugreifen zu können. Die Privatsphäre des Patienten soll ganz gross geschrieben werden – so sind die Daten verschlüsselt und sicher vor Hackern. Informationen wie HIV-Infektionen, Abtreibungen oder Vergewaltigungen werden in dem System nicht aufgenommen.

Nach Angaben des Ministeriums soll das neue System dabei helfen, Diagnose- und Behandlungsfehler zu minimieren, die aufgrund von veralteten Krankenakten entstehen. Daneben sollen unnötige Testwiederholungen vermieden und die Entscheidungen von Ärzten erleichtert werden. In die Datenerhebung sollen auch Untersuchungen an Privatkliniken einbezogen werden.

Obwohl allen Patienten empfohlen wird, an dem neuen Programm teilzunehmen, kann ein Antrag auf Ausschluss aus dem System bei der Krankenkasse gestellt werden.

Die elektronische Datenerhebung bei Patienten wird immer wieder diskutiert – in Israel will man jetzt eine Lösung dafür gefunden haben (Bild: Wikipedia)
Die elektronische Datenerhebung bei Patienten wird immer wieder diskutiert – in Israel will man jetzt eine Lösung dafür gefunden haben (Bild: Wikipedia)

 

Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

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