Israel hat sich den Ruf der Start-up-Nation über viele Jahre hart erkämpft. Weniger ist es für seine herstellende Industrie bekannt und dass obwohl israelische Global Player wie „Teva“ und „ISCAR“ weltweit zu den führenden Unternehmen ihrer Branche gehören. Trotzdem macht die herstellende Industrie lediglich 12,6 Prozent des BIP des Landes aus und hat damit im Vergleich zu früher stark an Bedeutung verloren (vor rund 30 Jahren lag der Anteil bei 24,6 Prozent). Bildungsminister Shay Piron hat nun den Wunsch nach Berufsausbildungen in den Schulen und eine stärkere Konzentration auf den klassischen Industriezweig wieder auf die Agenda gebracht.
Grund für die Rückbesinnung auf die herstellende Industrie ist auch, dass High-Tech- und Start-up- Szene, bei allem Erfolg, nicht ausreichen, um auch langfristig eine funktionierende Wirtschaft zu sichern. Die israelische Wirtschaft weist vor allem im Bereich Produktivität noch grosse Schwächen im westlichen Vergleich auf. Bisher ist die Berufsausbildung in Israel eher mit einem negativen Stempel belegt: „Wenn man die Berufsausbildung wirklich will, muss man sie so entwickeln, dass auch die Minister ihre Kinder und Enkel in diese Programme schicken würden.“, erklärte Energieminister Silvan Shalom, als das Thema in der Knesset besprochen wurde. Diesen Bedenken wolle Piron mit Hilfe einer Marketingkampagne für Berufsausbildungen begegnen: „Mit verbesserter Qualität, höheren Lehrstandards und einer besser Finanzierung werden wir deutlich machen, dass dies keine billige sondern eine prestigereiche und teure Lösung ist.“
- Weitere Informationen: Bemühungen des Bildungsministers für Berufsausbildungen in Israel (englisch), Haaretz, 22.09.13
- Berufsausbildung in Israel, Israel Zwischenzeilen, 28.01.13