MAGAZIN – LEBEN IN ISRAEL

Arabische Israelin gewinnt Casting-Show „The Voice“

in Israel Zwischenzeilen

Das Finale der vier besten im Gesangswettbewerb „The Voice“ in Israel sagt auch viel über das Land aus, in dem die Casting-Show (läuft u.a. auch in den USA, Deutschland und der Schweiz) nun in der zweiten Staffel zu Ende gegangen ist: Dort standen neben einer 22-Jährigen Armeeoffizierin, die ursprünglich aus Äthiopien nach Israel eingewandert war, eine 17-Jährige orthodoxe Jüdin, eine 22-Jährige Israelin jemenitischer Herkunft und eine 19-Jährige christlich- arabische Israelin.

Gewonnen hat schliesslich die arabische Israelin Lina Makhoul mit ihrer Interpretation des Leonard Cohen Klassikers „Hallelujah“. Die junge Araberin stammt aus der Küstenstadt Akko und studiert Biologie an der Technion Universität in Haifa. Sie spricht neben Arabisch und Hebräisch auch Englisch, Spanisch und Italienisch. Während im letzten Jahr eine Einwanderin aus Kanada den Gesangswettbewerb gewann, erhält nun Makhoul einen Plattenvertrag sowie ein Stipendium für ein Musikstudium.

Die 19-Jährige Lina Makhoul, eine christliche Araberin aus Akko, hat die zweite Staffel der Castingshow „The Voice Israel “ gewonnen (Bild: Screenshot).
Die 19-Jährige Lina Makhoul, eine christliche Araberin aus Akko, hat die zweite Staffel der Castingshow „The Voice Israel “ gewonnen (Bild: Screenshot).

Ein Highlight der Show war, als Lina Makhoul die arabische Version des Liedes „Les Feuilles Mortes“ der libanesischen Sängerin Fairuz sang. Ein arabisches Lied zu singen, hielten viele für einen Fehler, aber am Ende riefen die Zuschauer begeistert für Makhoul an. Die 19-Jährige hofft, dass ihr Sieg zu mehr Toleranz füreinander in der israelischen Gesellschaft führen wird: „Wenn die Menschen wirklich fühlen und ihr Herz öffnen, wird die Veränderung kommen.“

Quellen:

Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

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