Noch immer sind viele Israelis nicht in ihren Alltag zurückgekehrt und kämpfen mit den Folgen des 12-tägigen Iran-Kriegs. 28 Menschen wurden bei insgesamt 36 Einschlägen ballistischer Raketen getötet, darunter ein 95-jähriger Holocaustüberlebender ebenso wie ein siebenjähriges ukrainisches krebskrankes Kind. An mehreren Orten wie Beersheva, Bat Jam und Tamra kamen mehrere Familienmitglieder zusammen ums Leben.
Laut Gesundheitsministerium wurden infolge der iranischen Angriffe 3.238 Menschen verletzt und in Krankenhäusern behandelt. Rund 240 Gebäude wurden schwer beschädigt, über 13.000 Menschen verloren ihr Zuhause. Unter den 28 Todesopfern waren 27 Zivilisten und ein Soldat, der sich im Heimaturlaub befand – alle wurden in zivilem Umfeld getötet.
Besonders Tel Aviv wurde bei der kriegerischen Auseinandersetzung hart getroffen: 480 Gebäude wurden an fünf verschiedenen Einschlagsorten beschädigt, viele davon schwer. In Ramat Gan sind es 237 Gebäude an drei Orten, davon etwa 10 schwer. In einem anderen Vorort von Tel Aviv, Bat Jam, wurden 78 Gebäude durch einen einzigen Treffer beschädigt; 22 müssen abgerissen werden.

Die israelische Steuerbehörde hat fast 33.000 Anträge auf finanzielle Unterstützung für beschädigte Gebäude erhalten. Weitere 4.450 Anträge wurden wegen verlorener Habseligkeiten und Ausrüstung gestellt, 4.119 wegen zerstörter Fahrzeuge. Viele Menschen, die aus ihren Wohnungen flüchten mussten, wurden vorübergehend in Hotels im Land untergebracht.
Beim Umgang mit den Schäden kommt es teils zu Spannungen: Viele Gemeinden drängen auf einen schnellen Abriss der Ruinen – oft schon wenige Tage nach dem Angriff. Das hat mit Sicherheitsbedenken zu tun, aber auch mit dem Wunsch, die sichtbaren Wunden im Stadtbild möglichst rasch zu tilgen. Zahlreiche Anwohner klagten jedoch, ihnen sei kaum Zeit geblieben, persönliche Gegenstände aus den Trümmern zu bergen. In einigen Vierteln gibt es zudem Streit um die künftige Bebauung: Während manche Bauträger aus den Grundstücken möglichst viel Gewinn schlagen wollen und statt früherer fünfstöckiger Häuser nun Hochhäuser planen, wehren sich ehemalige Bewohner – sie wollen nicht zurück in anonyme Wohntürme, sondern in vertraute Strukturen.