Am Bezirksgericht Lod wurde ein Antrag auf Sammelklage gegen El Al gestellt. Die Klage wirft der Fluggesellschaft vor, Kunden, die seit dem 13. Juni wegen Flugausfällen im Ausland festsassen, unangemessen behandelt zu haben. Obwohl die Airline zugesichert hatte, gestrichene Tickets automatisch auf Evakuierungsflüge umzubuchen, habe sie laut Klage stattdessen frühzeitig teure Tickets an die Allgemeinheit verkauft. Viele Gestrandete mussten sich so auf eigene Kosten überteuerte Rückflüge organisieren.
Auch die israelischen Fluggesellschaften Air Haifa und Arkia sehen sich mit einer Sammelklage konfrontiert, weil sie Kunden während des 12-tägigen Iran-Krieges angeblich dazu brachten, Rückerstattungen für stornierte Flüge anzunehmen – nur um dann neue Tickets zu überhöhten Preisen zu verkaufen. Den Unternehmen wird vorgeworfen, gegen Verbraucher- und Luftverkehrsgesetze verstossen zu haben, indem sie Kunden bei Flugausfällen das Recht auf Alternativflüge verschwiegen oder verweigerten.
Nach dem Ende des Iran-Kriegs hat Israel kurz vor Ferienbeginn seinen Luftraum wieder geöffnet. Doch weil viele ausländische Airlines noch nicht zurück sind und Israels Fluggesellschaften die Lücke nicht schliessen können, sind die Sitzplätze knapp – und die Preise explodieren. „Wir sehen Rekordpreise wie nie zuvor“, sagt Reiseexperte Mark Feldman gegenüber der Times of Israel. Tickets nach Rom kosten inzwischen 950 Dollar – 15 Prozent mehr als im Vorjahr und fast doppelt so viel wie noch 2022.
Air France ist bislang die einzige grosse westeuropäische Airline, die ab dem 7. Juli wieder Flüge zwischen Paris und Tel Aviv anbietet. Schon vor dem Iran-Krieg hatten viele internationale Airlines ihre Flüge nach Israel wegen eines Houthi-Angriffs Anfang Mai ausgesetzt – und bisher nicht wieder aufgenommen. Tausende Israelis mussten teure Alternativen finden. „Solange Israel im Krieg mit Gaza ist, fehlt ausländischen Fluggesellschaften der Anreiz zur Rückkehr“, sagt Reiseexperte Mark Feldman. „Viele werden ihre Maschinen lieber auf stabileren und profitableren Strecken einsetzen.“
