Das Sapir College, das nur 3,5 Kilometer von der Grenze zum Gazastreifen entfernt liegt, stand nach dem 7. Oktober 2023 vor beispiellosen Herausforderungen. Das College blieb zwar von direkten Schäden verschont, doch die Gemeinschaft war erschüttert. „Dreiundvierzig Studenten, Mitarbeiter und Alumni wurden ermordet und vier weitere Studenten und Alumni kamen während der Kämpfe in Gaza ums Leben“, berichtete College-Direktor Nir Kedar mit bewegter Stimme. „Wenn man die Verluste der Familienmitglieder mit einbezieht, steigt die Zahl der Todesopfer um Dutzende.“
Doch inmitten der Verwüstung sind Kedar und seine Sapir-Gemeinschaft entschlossen, das College wiederaufzubauen, und es zu einem Leuchtturm der Hoffnung und Innovation für die Peripherie Israels zu machen.
„Wir haben 23 Jahre Erfahrung damit, unter Beschuss zu leben“, erklärt er und betont, dass Sapir wahrscheinlich die einzige Bildungseinrichtung der Welt ist, die seit über zwei Jahrzehnten unter Raketenbeschuss mit raketensicheren Klassenzimmern existiert. „Jetzt können wir dieses Fachwissen in die Welt exportieren.“
Eine Chance für beispielloses Wachstum und Entwicklung
Die Zukunftspläne der Wissenschaftsinstitution sind weitreichend und ambitioniert. Kedar will u.a. eine Fakultät für Gesundheitswissenschaften in Zusammenarbeit mit der Hebräischen Universität Jerusalem, eine Fakultät für fortgeschrittene Technologien und ein Forschungsinstitut für Trauma und Resilienz einrichten.
In diesem empfindlichen Gleichgewicht zwischen Heilung und Wachstum steht das Sapir College als Zeugnis für die Widerstandsfähigkeit des menschlichen Geistes und die transformative Kraft der Bildung. Mit dem Beginn dieses neuen Kapitels baut das College nicht nur wieder auf, sondern überdenkt auch, was eine akademische Einrichtung in Krisenzeiten und darüber hinaus sein kann. Es spielt eine entscheidende Rolle bei der Wiederbelebung der südlichen Peripherie Israels und verwandelt eine Tragödie in eine Chance für beispielloses Wachstum und Entwicklung.