Auch die israelische Wirtschaft hat mit den Folgen der Angriffe durch die Hamas zu kämpfen. Die Fox Group, eine der führenden israelischen Einzelhandelsketten, gab kürzlich bekannt, dass sie 30 bis 50 Prozent ihrer Mitarbeiter in unbezahlten Urlaub schicken muss. Der Verband der Handelsketten in der Handelskammer erklärte dazu: „Da das von der israelischen Regierung veröffentlichte Hilfsprogramm keine Unterstützung für die Gehälter der Mitarbeitenden bietet, haben Hunderte von Einzelhandelsketten damit begonnen, Mitarbeiter in unbezahlten Urlaub zu schicken.“
Aber auch die Landwirtschaft ist schwer vom Terror getroffen: Das Gebiet um den Gazastreifen ist als „Israels Gemüsegarten“ bekannt. Nach Angaben von Amit Yifrach, Generalsekretär der Moshavim-Bewegung und Vorsitzender des israelischen Bauernverbands, stammen 75 Prozent des in Israel konsumierten Gemüses, 20 Prozent des Obstes und 6,5 Prozent der Milch aus diesem Gebiet. Ausserdem gibt es dort Hühner-, Rinder- und Fischfarmen. Bei den Angriffen der Hamas wurden Bauern und Landarbeiter ermordet, Felder in Brand gesteckt, Vieh und Geflügel blieben unversorgt, und in den ersten Stunden der Kämpfe kam es auch zu schwerwiegenden Problemen bei der Wasser- und Stromversorgung, die zu weiteren Schäden an Tieren und Erzeugnissen führten. Viele Felder sind nicht mehr erreichbar, weil die Armee den Zutritt verboten hat. Und für die Felder, die noch bearbeitet werden dürfen, fehlt das Personal.
Aufgrund des Überraschungsangriffs der Hamas auf Israel hat die Ratingagentur Moody’s einen Bericht veröffentlicht, in dem die wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges auf Israel analysiert werden. Moody’s betont, dass sich dieses Sicherheitsereignis von früheren Operationen unterscheiden wird. In dem Bericht heisst es: „In der Vergangenheit hat Israels souveränes Kreditprofil Widerstandsfähigkeit gegenüber Terroranschlägen und Militäraktionen gezeigt. Ein lang anhaltender Konflikt, der die Wirtschaftstätigkeit und die Politikgestaltung dauerhaft und erheblich beeinträchtigt, würde diese Widerstandsfähigkeit jedoch auf die Probe stellen.“