Einige Vertreter des Finanzministeriums, der grossen Arbeitgeber und des Gewerkschaftsbundes Histadrut sowie verschiedene Knesset-Mitglieder fordern eine Anhebung des Mindestlohns. Eine vorgeschlagene Vereinbarung sieht vor, den Mindestlohn sofort um etwa 250 Schekel pro Monat anzuheben, so dass er Ende 2023-2024 bei etwa 6000 Schekel (1.640 Euro, 1.630 Euro) pro Monat liegen würde. Die Vereinbarung ist Teil eines grösseren Deals, der bereits vor einigen Monaten unterzeichnet wurde.
Der Histadrut-Vorsitzende (Gewerkschaft) Arnon Bar-David unterstützte die Anhebung des Mindestlohns und erklärte, die Löhne der Arbeitnehmer seien durch die Inflation geschrumpft und sie sollten eine monatliche Erhöhung des Mindestlohns um mindestens 200 Schekel (ca. 54 Euro & CHF) erhalten.
Andere Vertreter des Finanzministeriums und der grossen Arbeitgeberverbände hingegen widersprachen diesem Vorhaben vehement: Dubi Amitai, Präsident des israelischen Bauernverbandes, erklärte, er habe nicht die Absicht, auf die Änderung des zwischen den Parteien unterzeichneten Rahmens zu reagieren, der in der ersten Runde eine Lohnerhöhung von 100 Schekel (ca. 27 Euro & CHF) vorsah: „Wir haben ein Paket unterzeichnet, das in jeder Hinsicht ausgewogen ist. Bei allem Respekt (…), ist es unmöglich, alle Vereinbarungen mehrere Monate nach ihrer Unterzeichnung zu ändern“, sagte er. Der Generaldirektor des Finanzministeriums, Ram Blnikov, sprach sich ebenfalls gegen eine Anhebung des Mindestlohns aus, da er befürchtet, dass die Lohnerhöhung die Inflation weiter anheizen und letztlich den Arbeitnehmern schaden wird.