MAGAZIN – LEBEN IN ISRAEL

Gesundheitsminister reist in die Ukraine

in Israel Zwischenzeilen/Leben, Kultur & Sport

Der israelische Gesundheitsminister Nitzan Horowitz reiste in dieser Woche in die Ukraine, um dort das israelische Feldlazarett zu besuchen: „Dies ist der erste Besuch eines israelischen Ministers in der Ukraine (seit dem Einmarsch Russlands am 24. Februar, Anm. d. Red.), und er ist zweifellos Ausdruck unseres Engagements, dem ukrainischen Volk in dieser Zeit der Not zu helfen“, erklärte Horowitz in einer Videobotschaft, die er vor seiner Abreise in den sozialen Medien veröffentlichte. Horowitz betonte, die Ukraine stehe in ihrem Kampf gegen Russland nicht allein da, sondern werde von „der gesamten demokratischen Welt, zu der auch Israel gehört“, unterstützt.

Israel war immer wieder dafür kritisiert worden, auch von Aktivisten im eigenen Land, dass es Kiew keine militärische Hilfe leiste, obschon bereits mehrfach humanitäre Hilfe geschickt wurde. Das Feldlazarett mit dem Namen Kochav Meir („Leuchtender Stern“) wurde vor fast zwei Wochen in Mostyska, anderthalb Stunden von Lemberg im Westen der Ukraine entfernt, eröffnet. Seitdem wurden dort bisher 1.500 ukrainische Flüchtlinge behandelt. Etwa 80 medizinische Mitarbeiter sind in der vergangenen Woche zusätzlich aus Israel in die Ukraine abgereist, um das derzeitige medizinische Personal des Krankenhauses zu entlasten.

Die Tatsache, dass der jüdische Staat für seine eigenen Sicherheitsinteressen auf Russlands Hilfe angewiesen ist, hat Israel in dem Ukraine-Krieg in eine relativ verzwickte Position gebracht. Israel bemüht sich jedoch immerhin als Vermittler um eine Einigung zwischen Russland und der Ukraine.

Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

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