Es waren nur wenige Stunden Regen und Hagel, aber sie führten vor allem in der Negev-Wüste zu einer Katastrophe: Dort, wo sich die normalerweise ausgetrockneten Flussbetten innerhalb von wenigen Minuten in reissende Flüsse verwandeln, wurden 10 Jugendliche einer Schulgruppe auf Wandertag in den Tod gerissen. Auch ein beduinischer Schafhirte wurde von einer Flutwelle in der Wüste mitgerissen und tödlich verletzt.
Behörden hatten tagelang vor den Stürmen und heftigen Regenfällen gewarnt. Vor allem von Wanderungen in der Negev-Wüste wurde dringend abgeraten. Wieso der Wandertag trotzdem stattfand und sogar vom Bildungsministerium genehmigt wurde, wird jetzt überprüft werden müssen.
Tagelang gab es im ganzen Land kein anderes Thema, als die verstorbenen Jugendlichen. In Israel, einem Land, das so klein ist, dass jeder jeden kennt, ist das Mitgefühl bei solchen Katastrophen riesengross. Besonders dann, wenn sie, wie in diesem Fall, so viele junge Menschen aus dem Leben gerissen hat. Viele kritische Stimmen merkten an, dass so ein fahrlässiges Verhalten typisch für das israelische „Wird schon gutgehen“-Gefühl sei, mit dem so oft auf Zweifel und Warnungen geantwortet wird.
Video Überflutung im Negev
Weitere Informationen:
11 Menschen sterben bei Unwettern in Israel (englisch), Ynet, 27.04.18