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Schmerzlich vermisst: Omri ist noch immer in Gaza

in Israel Zwischenzeilen/Leben, Kultur & Sport

Zehn Tage vor dem Holocaust-Gedenktag veröffentlichte die Hamas ein Video von Omri Miran, 47 – ein Lebenszeichen nach anderthalb Jahren Gefangenschaft. Für seine Familie war es ein kurzer Moment der Erleichterung – und neuer Angst.
„Er sass im Schneidersitz, wirkte ruhig, ganz er selbst“, erzählt seine Schwägerin Michal Lavi. „Aber sein Gesicht ist müde und traurig, die Augen leer, die Haut blass, die Schultern eingefallen. Man sieht, dass er leidet – aber man kann ihn nicht erreichen.“

Die Familie genehmigte die Veröffentlichung eines Standbilds, bat jedoch darum, das vollständige Video, in dem Miran durch einen Tunnel in Gaza läuft und eine Kerze anzündet, um seinen Geburtstag zu feiern, nicht zu veröffentlichen. Miran, der am 7. Oktober 2023 aus dem Kibbuz Nahal Oz entführt wurde, feierte am 11. April seinen 48. Geburtstag, seinen zweiten in Gefangenschaft. Er ist verheiratet und hat zwei kleine Töchter: „Alma war ein Baby und ist jetzt ein Kleinkind; Roni war ein Kleinkind und ist jetzt ein kleines Mädchen. Es ist herzzerreissend zu sehen, wie sehr Omri vermisst wird.“

Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

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