MAGAZIN – LEBEN IN ISRAEL

Ehemalige Geisel verarbeitet das Erlebte durch Malerei

in Israel Zwischenzeilen/Leben, Kultur & Sport

In den letzten Monaten seiner Gefangenschaft im Gazastreifen begann der 27-jährige russisch-israelische Staatsbürger Andrey Kozlov zu zeichnen – mit einem Bleistift und einem kleinen Radiergummi, die ihm seine Hamas-Entführer gegeben hatten. Während der Monate, in denen er dort festgehalten wurde, schuf Kozlov etwa 25 verschiedene Zeichnungen. Er zeichnete Filmfiguren aus seiner Fantasie und skizzierte Visionen von Glück und seinen Hoffnungen für die Zukunft.

Jetzt ist Kozlov in New York und beginnt ein neues Leben und eine neue künstlerische Karriere. Er plant eine Ausstellung mit Gemälden, die er nach seiner Gefangenschaft geschaffen hat und die von seinen Erlebnissen erzählen.

Die freigelassene Geisel Andrey Kozlov posiert im Mai 2025 in New York mit dem Kunstwerk, das er in den letzten Monaten nach seiner Befreiung aus der Gefangenschaft der Hamas im Juni 2024 geschaffen hat (Bild: Presse).

Kozlov war einer von 251 Geiseln, die bei dem verheerenden Angriff der Hamas-Terroristen auf Israel am 7. Oktober 2023 in den Gazastreifen verschleppt wurden. Kozlov wurde vom Nova-Festival entführt, wo er als Sicherheitsmann gearbeitet hatte.

Noch immer befinden sich 58 Geiseln in der Hand der Hamas-Terroristen.

Nach dem Ende des Waffenstillstands Mitte März gehen die Kämpfe im Gaza-Streifen unaufhörlich weiter.

Aktuell gibt es wieder einen Versuch zu Verhandlungen in Doha, Katar, allerdings stehen die Chancen auf einen neuen Waffenstillstand, der die Rückkehr weiterer Geiseln gewährleisten würde, schlecht. Nach Berichten hatten die Amerikaner eine etwa zweimonatige Waffenruhe und die Freilassung von zehn Geiseln im Austausch gegen palästinensische Häftlinge vorgeschlagen. Die Hamas fordert jedoch ein sofortiges Ende des Krieges – ohne sich zu entwaffnen oder zu kapitulieren.

Die Verhandlungen fanden vor dem Hintergrund einer gross angelegten israelischen Offensive im Gazastreifen statt, die laut Regierungsvertretern aggressiver als frühere Operationen sei. Israel kündigte an, das Gebiet erobern und kontrollieren, palästinensische Zivilisten umsiedeln und die Verteilung humanitärer Hilfe selbst übernehmen zu wollen, um zu verhindern, dass diese bei der Hamas landet.

Nachdem die Einfuhr humanitärer Hilfe im März gestoppt worden war, teilte Israel am Sonntag mit, „auf Empfehlung der IDF“ wieder „eine Grundmenge an Lebensmitteln“ in den Gazastreifen zu lassen.

Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

Die neusten Artikel von Israel Zwischenzeilen

Flugraum ist wieder offen

Israel hat am Dienstagabend seinen Luftraum für den Flugverkehr wieder geöffnet, nachdem
Nach Oben