Seit die letzten Geiseln im Februar freigekommen sind und der Waffenstillstand zu Ende ging, warten die Familien der immer noch mehr als 59 in Gaza festgehaltenen Geiseln darauf, dass die Verhandlungen um einen neuen Geiseldeal weitergehen. Einige Geiselfamilien haben sich nun an der Grenze zum Gazastreifen versammelt, um symbolisch über Lautsprecher ihren von der Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Angehörigen zuzurufen und eine Vereinbarung für ihre Rückkehr zu fordern.
Unter den Menschen, die sich an die Grenze in der Nähe des Kibbuz Nir Oz begaben, war auch Menashe Harush, der Onkel der Geisel Elkana Bohbot. Der junge Vater war am Samstag in einem weiteren Propagandavideo der Hamas zu sehen: „Wir können nicht mehr länger warten. Sie müssen dort raus“, sagte Harush. „Wir machen uns Sorgen. Jeder Tag ist gefährlich.“

Auch Lishay Lavi-Miran, deren Ehemann Omri Miran weiterhin in Gefangenschaft ist, war dabei. Sie sprach über die Folgen seiner Abwesenheit für ihre beiden kleinen Töchter: „Jeden Morgen wachen Roni und Alma auf und fragen: ‚Wann kommt Papa aus Gaza zurück?‘ Ich habe keine Antwort darauf.“
Der israelische Premierminister hat kürzlich erklärt, dass er den Krieg mit der Hamas im Gazastreifen nicht beenden werde, bis die Terrororganisation von der Macht entfernt sei. Kritiker argumentieren, dass weitere Militäroperationen die verbleibenden Geiseln gefährden und nicht das erreichen würden, was Israel bisher in diesem Krieg nicht geschafft habe.
Anfang der Woche traf endlich wieder eine israelische Delegation in Kairo ein, um Gespräche mit Vermittlern zu führen und einen Durchbruch in den Verhandlungen mit der Hamas über einen Waffenstillstand und die Freilassung von Geiseln aus dem Gazastreifen zu erzielen – das berichteten katarische Medien. Dem Bericht zufolge schlagen Ägypten und Katar einen Waffenstillstand von fünf bis sieben Jahren, eine formelle Beendigung des Krieges, den vollständigen Rückzug der israelischen Streitkräfte aus dem Gazastreifen und die Freilassung „aller israelischen Geiseln im Austausch gegen palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnissen“ vor. Die Hamas sei nach israelischen Medienberichten angeblich bereit, im Gegenzug für einen langfristigen Waffenstillstand alle militärischen Operationen einzustellen, einschliesslich der Entwicklung von Waffen und des Grabens von Tunneln.
