In dieser Woche begeht Israel seinen 77. Unabhängigkeitstag. Normalerweise ein Grund für unzählige Partys im Land. Yarden Bibas, der im Februar endlich aus der Hamas-Gefangenschaft freigelassen und dessen Frau und zwei kleine Söhne in Gefangenschaft ermordet wurden, hat sich nun mit einem Post an alle Israelis gewendet: Darin hält der 35-Jährige einen Zettel mit den Worten „Es gibt keine Unabhängigkeit solange sie noch dort sind“ hoch.
„Am 76. Unabhängigkeitstag Israels befand ich mich in einem Tunnel und hätte nicht gedacht, dass Israel inmitten eines Krieges und mit Geiseln in Gefangenschaft seinen Unabhängigkeitstag feiert“, schreibt Bibas auf Facebook und Instagram. „Jetzt, am 77. Unabhängigkeitstag, dauert der Krieg immer noch an, und es gibt immer noch Geiseln in Gefangenschaft – nur dass ich dieses Mal zu Hause bin. Dieses Jahr kann ich meine Unabhängigkeit nicht feiern, weil ich Brüder und Schwestern habe, die immer noch als Geiseln festgehalten werden, und mein Herz ist immer noch bei ihnen. Ich werde nicht heilen oder zur Ruhe kommen können, bis sie zurückkehren.“
Andere ehemalige Geiseln, darunter Arbel Yehoud, Shani Goren und Omer Wenkert, schlossen sich der Kampagne schnell mit Beiträgen an, auf denen sie Banner mit dem gleichen Slogan halten.
Einav Zangauker, die Mutter von Matan Zangauker, der immer noch in Gaza gefangen gehalten wird, schloss sich der Aktion ebenfalls an und postete: „Das jüdische Volk hat keine Unabhängigkeit, solange sie dort sind. Wir müssen den Krieg beenden und eine Einigung erzielen, um sie alle zu befreien, damit wir wieder echte Unabhängigkeit spüren können.“
Die Hamas hält immer noch 59 Menschen fest, die am 7. Oktober 2023 von palästinensischen Terroristen nach Gaza entführt wurden. Offizielle Stellen schätzen, dass davon noch zwischen 20 bis 30 Menschen am Leben sind.