Forscher des in Jerusalem ansässigen Taub Center for Social Policy Studies veröffentlichten nun eine Studie, die aufzeigt, dass der andauernde Krieg in Israel für Eltern und Kinder unter 6 Jahren ein hohes Mass an Stress verursacht.
„Die Schwierigkeiten, mit denen kleine Kinder und ihre Eltern konfrontiert sind, sind auch ein Jahr nach Kriegsbeginn noch präsent“, erklärt Dr. Carmel Blank, die die Studie zusammen mit Dana Shay, Dr. Yael Navon und Prof. Yossi Shavit von der Initiative für Forschung über frühkindliche Entwicklung und Ungleichheit des Taub Center durchgeführt hat.
Die Studie, die im Januar 2024 und erneut im Juli durchgeführt wurde, konzentrierte sich auf 1.350 israelische Familien, darunter einige, in denen ein Elternteil in der Reserve diente sowie auf arabische Haushalte und Familien, die aufgrund des Krieges aus ihren Häusern vertrieben worden waren. Untersucht wurden der emotionale Zustand, das Verhalten und die Entwicklung von Kleinkindern sowie der emotionale Zustand ihrer Eltern.
Die Forscher fanden heraus, dass Familien, in denen ein Elternteil im Reservedienst war, ein höheres Mass an Depressionen, Ängsten und Stress aufwiesen als Familien, in denen kein Elternteil in der Reserve diente. Nach sechs Monaten nahm der Stress bei allen Befragten etwas ab, wobei der Rückgang bei Familien mit einem Elternteil in Uniform geringer ausfiel. Die betroffenen Kinder zeigten regressive Verhaltensweisen, wie Angst vor plötzlichen Geräuschen, Wutanfälle oder Einschlafprobleme. Die Umfrage ergab auch, dass arabische Eltern – zumeist Muslime – im Vergleich zu jüdischen Eltern während der Kriegszeit deutlich häufiger unter Depressionen, Ängsten und Stress litten.
Die Forscher forderten eine verstärkte Unterstützung für gefährdete Bevölkerungsgruppen, insbesondere für Ehepartner und Kinder von Militärreservisten, vertriebene Familien und arabische Eltern von Kleinkindern.