Der israelische Wetterdienst (IMS) veröffentlichte jetzt einen Bericht mit aktualisierten Daten und alarmierenden Klimaprognosen für extreme Wetterereignisse und Prognosen im Land bis zum Ende des Jahrhunderts. In dem Bericht heisst es, dass die Schlussfolgerungen des IMS auf eingehenden Studien beruhen, in denen zum ersten Mal die Häufigkeit extremer Wetterereignisse in Israel untersucht wurde, darunter lang anhaltende Hitzewellen und hohe Niederschlagsintensitäten über kurze Zeiträume. Der Bericht enthält pessimistische Prognosen über die Fortsetzung dieser Trends in den kommenden Jahrzehnten.
So werden beispielsweise extreme Hitzeereignisse von 45°C und mehr in der Küstenebene viel häufiger stattfinden. In heisseren Regionen, wie den nördlichen Tälern und dem Negev, wird die Häufigkeit von Tagen mit 45°C Hitze von einmal alle 25 Jahre auf einmal alle anderthalb Jahre steigen. Aus dem Bericht geht auch hervor, dass Temperaturen von 50°C und mehr, die in der Region bisher fast nie gemessen wurden, möglich werden und in der Nähe des Jahres 2100 alle 15 bis 25 Jahre auftreten werden. Die Regionen Totes Meer und Arava-Wüste könnten alle zwei Jahre von solch extremer Hitze betroffen sein. Ein Leben ohne Klimaanlagen würde dann unmöglich. Die IMS stellte auch fest, dass die Niederschlagsmenge bis zum Jahr 2100 im Vergleich zu den letzten Jahren um durchschnittlich 20-25 Prozent abnehmen wird. Ein solch starker Rückgang wird zu einer Zunahme der Häufigkeit von Dürren, zu einem Mangel an Bewässerungswasser und zu einem Mangel an Nahrungsmitteln führen.
Trotz der düsteren Prognose und der dringenden Notwendigkeit, sich auf die Klimaveränderungen vorzubereiten, haben mehrere Ministerien noch nicht damit begonnen. Das wichtigste Ministerium, das Finanzministerium, hat noch nicht einmal mit der Ausarbeitung eines Plans begonnen. Das Gleiche gilt für das Büro des Premierministers und die Ministerien für nationale Sicherheit, Inneres und strategische Angelegenheiten. Nur 12 Ministerien haben ihre Pläne zum Klimawandel vorgelegt, darunter das Verteidigungs- und das Verkehrsministerium. Das Gesundheitsministerium, dessen Funktionieren von der globalen Erwärmung stark betroffen ist, befindet sich immerhin in einem fortgeschrittenen Planungsstadium.