MAGAZIN – LEBEN IN ISRAEL

Treffen der Kinder, die den 7. Oktober überlebt haben

in Leben, Kultur & Sport

In einer Grundschule im Gaza-Grenzgebiet kam es in dieser Woche zu einem Wiedersehen der Kinder aus den Kibbuzim, die das Massaker vom 7. Oktober überlebt hatten, nachdem sie sich fast acht Monate lang kaum gesehen hatten. Die Kinder, die während der Gräueltaten der Hamas angegriffen wurden, waren in provisorischen Unterkünften und alternativen Schulen untergebracht. Zum Ende des Schuljahres kamen sie alle aus ihren jeweiligen Evakuierungsgebieten zurück. Unter ihnen waren auch Kinder, die von der Hamas als Geiseln genommen wurden.

Talya Levinson, eine Sechstklässlerin aus Kfar Aza, berichtet in einem Artikel in den Online-Nachrichten Ynet vom Wiedersehen: „Ich habe alle meine Freunde vermisst. Es ist so schön, alle wiederzusehen. Ich vermisse mein Zuhause in Kfar Aza sehr. Es gibt Freunde, die ich schon lange nicht mehr gesehen habe, obwohl ich mit ihnen aufgewachsen bin und sie sechs Jahre lang jeden Tag gesehen habe, und jetzt sehe ich sie kaum noch. Das ist ein bisschen traurig, aber wir bleiben in Kontakt. Mein Haus in Kfar Aza ist in Ordnung; es wurde nicht beschädigt, und mein Vater ist fast jeden Tag dort. Ich freue mich wirklich darauf, in mein Zuhause zurückzukehren.“

„Die Kinder sind so aufgeregt, ihre Freunde aus den anderen Kibbuzim zu treffen, und nachdem sie sich getrennt haben und in die Evakuierungszentren zurückgekehrt sind, ist es ein bisschen schwierig für sie, weil sie sich gegenseitig und vor allem ihren Alltag vermissen“, erzählt einer der beim Treffen anwesenden Lehrer. Amir, eines der Kinder, fügt hinzu: „Wenn früher jemand zu mir nach Hause kam, konnte ich ihn zu einem Spaziergang durch den Kibbuz einladen, aber jetzt ist das nicht mehr möglich. Ich möchte zurück nach Kfar Aza gehen. Es macht nicht so viel Spass, die Kinder nicht zu sehen. Ich vermisse sie. Wenn ich sie sehe, bin ich glücklich, und wenn nicht, bin ich nicht glücklich.“

Kinder beim Wiedersehen in ihrer Schule im Negev (Bild: Screenshot Video Ynet).

Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

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