Das Video von Eden Golan, wie sie in Israel landet, nach den anstrengenden Tagen beim Eurovisions Contest in Schweden, berührt. Die gerade einmal 20-Jährige hatte in Schweden so viel Hass und Mobbing erlebt und ihr Heimatland trotzdem, oder gerade deswegen, mit so viel Liebe, Anmut und Stärke repräsentiert. Aber in dem Video, in dem ihre Eltern, ihr Bruder und der Familienhund, die junge Frau am Ben Gurion Flughafen endlich wieder in die Arme schliessen (die Familie durfte aus Sicherheitsgründen nicht mit nach Schweden), sieht man die Erschöpfung und die Erleichterung, endlich wieder zu Hause zu sein.
Die mangelnde Solidarität und der zum Teil offene Hass, der der jungen Sängerin auch von Mitteilnehmenden des Gesangswettbewerbs entgegen gebracht wurde, hat viele Menschen in Europa schockiert. Umso beruhigender war es, zu erleben, wieviele Menschen an den Telefonhörern und Handys zu Hause für Israel stimmten. Während die Punktzahl der Jury (offensichtlich gefärbt) extrem gering war, erhielt Eden Golan die zweithöchste Punktzahl vom Fernsehpublikum. Die Zuschauer in Ländern wie Deutschland, Spanien, Australien, Italien, Portugal und vielen anderen, wählten 12 Punkte für die israelische Sängerin – ein Zeichen dafür, dass eine grosse Anzahl an Menschen den Israel-Hass nicht unterstützt.
Eden Golan und ihr gesamtes Team durften während ihres Aufenthalts in Malmö nicht einmal das Hotelzimmer verlassen. Andere Künstler des Wettbewerbs, darunter auch der Schweizer Gewinner, weigerten sich, auch nur neben einer israelischen Flagge gesehen zu werden. Die irische Künstlerin forderte ein neues Hotelzimmer, weil sie nicht neben Eden Golan untergebracht werden wollte, die griechische Vertreterin machte sich bei einer Pressekonferenz über Eden Golan lustig. Und während Golan bei ihrer Darbietung verboten wurde, eine kleine gelbe Schleife als Pin zu tragen (zum Gedenken an die mehr als 100 israelischen Geiseln, die noch immer in den Händen der Hamas sind), durfte die portugiesische Sängerin mit Kufiya-Nägeln auftreten.
Dieser Eurovisions-Contest, der angeblich unpolitisch sein soll, hat vor allem gezeigt, wie irre und absurd der Umgang mit Israel geworden ist und wie wild der Antisemitismus dieser Tage auf der Welt wütet. Er hat aber auch gezeigt, wie resilient Israelis sind und wie gross das Herz, selbst einer noch so jungen israelischen Sängerin, der so viel Hass entgegengebracht wird, ist.