Erstmals seit der Eröffnung des Skigebiets in den Golanhöhen im Winter 1968/69, ist am israelischen Hermon-Gebirge eine ganze Wintersaison ausgefallen. Darunter leidet die gesamte vom Berg abhängige Wirtschaft, nicht nur die 300 Hermon-Mitarbeiter, die beurlaubt wurden, sondern auch die Hotels, Restaurants, Sportgeschäfte, Strassenverkäufer und andere Unternehmen in der Region, die von den Touristen abhängig sind. Darunter auch viele drusische Dörfer in der Gegend.
„In einem normalen Winter gibt es hier jeden Morgen und jeden Abend pausenlosen Verkehr“, erzählt einer der Mitarbeiter eines Sportgeschäfts in der drusischen Stadt Mas’ade gegenüber der Times of Israel. „Vor den Restaurants standen immer Schlangen. Der Freitagsmarkt im Freien, auf dem Touristen alles von Parfüm bis Gemüse kaufen können, war immer überfüllt. Dieses Jahr gab es nichts.“
Die Regierung gewährt einigen betroffenen Unternehmen und Einwohnern eine gewisse Entschädigung. Die Anspruchsberechtigung und die Höhe der Entschädigung hängen jedoch von einer Reihe von Faktoren ab, u. a. vom Standort und der Art des Unternehmens, und die Entschädigung ist oft minimal, nicht vorhanden oder kommt zu spät.
So kündigte die Regierung erst Anfang April an, dass sie ihr Entschädigungsprogramm für die Monate Januar und Februar verlängern würde. Tourismus- und landwirtschaftliche Unternehmen haben leichtere Voraussetzungen als andere Unternehmen. Unternehmen auf dem Golan kommen nicht für die gleichen Entschädigungen in Frage wie Unternehmen in der Evakuierungszone von Obergaliläa. Weitere entscheidende Kriterien für den Standort sind die Art der Beschränkungen des Heimatschutzkommandos, das Ausmass der militärischen Aktivitäten, Strassensperren, das Vorhandensein von Artilleriebatterien in dem Gebiet und vieles mehr.