Anfang der Woche schien es, als würde endlich Bewegung in die Verhandlungen um die mehr als 100 Geiseln kommen, die sich immer noch in der Hand der Terrororganisation Hamas befinden.
Israel hatte Berichten zufolge über katarische und ägyptische Vermittler einen Vorschlag unterbreitet, in dem es sich bereit erklärt, seine Militäroffensive gegen die Hamas für bis zu zwei Monate zu unterbrechen und im Gegenzug die verbleibenden 136 Geiseln in Gaza schrittweise freizulassen.
Der Vorschlag ging nicht auf die Forderung der Hamas nach einer vollständigen Beendigung des Krieges ein, schien aber weiter zu gehen als frühere Angebote Israels, das berichtete die Nachrichtenseite Axios unter Berufung auf zwei israelische Beamte.
Der israelische Vorschlag, über den die Nachrichtenseite berichtet, sieht vor, dass die verbleibenden Kinder, Frauen, Männer über 60 und schwerkranke Geiseln in einer ersten Phase freigelassen werden. In den folgenden Phasen würden weibliche Soldaten und Männer unter 60 Jahren, die keine Soldaten sind, freigelassen, gefolgt von männlichen Soldaten und den Leichen der Geiseln. Mitte der Woche hiess es dann jedoch von israelischer Seite, die Hamas hätte dieses Angebot abgelehnt und der Weg zu einer Vereinbarung sei noch weit.
Währenddessen steigt der Druck auf die Regierung durch Angehörige der Geiseln: In der vergangenen Woche hatten Hunderte Menschen in Tel Aviv zum ersten Geburtstag der jüngsten Geisel, Kfir Bibas, demonstriert und seine Freilassung gefordert. Neben Kfir Bibas ist auch sein Bruder Ariel, 4, noch in den Händen der Hamas. Alle anderen Geiseln sind über 18 Jahre alt.
Mehrere Dutzend Familienmitglieder protestierten am Wochenende vor der Villa des israelischen Premierministers in Caesaria, weitere Dutzend blockierten den Eingang zur Knesset mit Zelten. Am Montag stürmten Angehörige der Geiseln ausserdem eine Sitzung in der Knesset. Am Mittwoch blockierten mehrere Frauenorganisationen Kreuzungen im ganzen Land, mit der Forderungen nach einem sofortigen Abkommen zur Freilassung der Geiseln.
