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Tourismus boomt – aber Experten warnen vor hohen Preisen

in Israel Zwischenzeilen/Tourismus & Natur

In einer bemerkenswerten Wende seit der Pandemie hat sich der Tourismus nach Israel wieder erholt, und Branchenexperten glauben, dass 2024 ein Rekordjahr für den Tourismus werden könnte. Viele Experten sind jedoch besorgt, dass die allgemein hohen und weiterhin steigenden Preise sowie das Fehlen einer langfristigen Strategie Israel für die meisten Touristen zu einer einmaligen Reise ohne Wiederholung machen könnten.

Erfahrende Tourguides kritisieren auch, dass viele Touristen in Israel „geschröpft“ werden: „Wir sind uns alle bewusst, dass die Kosten gestiegen sind, aber meiner Meinung nach grenzt es an Obszönität, dass es keine Überwachung dieser Preise gibt“, erklärt Mark Feldman, Direktor der Diesenhaus-Gruppe, gegenüber der Seite The Media Line.
Feldman beschreibt in dem Artikel einige unangenehme Vorfälle, die seine eigenen Kunden erlebt hatten, darunter Taxifahrer, die das Dreifache des normalen Preises verlangten oder behaupteten, ihr Taxameter sei kaputt; eine Sehenswürdigkeit, die ihren Eintrittspreis verdoppelte; ein Hotel, das ein winziges Zimmer anbot und 375 Dollar pro Nacht verlangte; ein anderes Hotel, das wegen seiner guten Lage über 700 Dollar pro Nacht für ein Standardzimmer verlangte; und ein Hummus-Restaurant, das 300 Dollar für ein einfaches Essen für vier Personen verlangte, das normalerweise nur einen Bruchteil dieses Preises kostet.

Reisen nach Israel sind 25 bis 30 % teurer als im Jahr 2018, erläutert Uri Steinberg, ehemaliger Tourismusbeauftragter für Nordamerika. Er plädiert dafür, dass das Land dringend mehr Hotels in allen Preisklassen bräuchte, vor allem auch Zwei- und Drei-Sterne Hotels. Ausserdem forderte er, dass das Tourismusministerium darüber hinaus in andere Infrastrukturen investieren solle, die das Land touristenfreundlicher machen würden. So fehlten an vielen Orten wie der Negev-Wüste ausreichende Beschilderungen.

Urlauber am Toten Meer in Israel (Bild: KHC).

Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

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