Während israelische Hilfsorganisationen auf dem Weg nach Syrien und in die Türkei sind, um dort nach den verheerenden Erdbeben bei den Bergungs- und Rettungsarbeiten zu helfen, ist auch in Israel die Sorge gross: Denn auch in Israel gab es in den letzten Tagen zwei Erdbeben, die zwar glücklicherweise keine Schäden angerichtet haben, aber doch viele Bürger verängstigten.
Experten warnen, dass ein schweres Erdbeben im Land 7.000 Menschen töten und 170.000 obdachlos machen könnte. Letztes Jahr stellte ein Bericht des Rechnungshofs ausserdem fest, dass 600.000 Gebäude im Land nicht den Standards für Erdbebensicherheit entsprechen, Berichte der Knesset räumen aber ein, dass es sich auch um eine deutlich höhere Zahl handeln könnte. In einem Bericht des Knesset-Informationszentrums vom November letzten Jahres wurde darüber hinaus festgestellt, dass es keine festgelegte Regierungspolitik für die Erdbebenvorsorge gibt, da kein spezielles Ministerium mit dieser Angelegenheit betraut wurde.
Israel liegt auf der Linie zwischen dem Syrisch-Afrikanischen Graben, einem Riss in der Erdkruste, der das Gebiet an der Grenze zwischen Israel und Jordanien umfasst. Das letzte grosse Erdbeben in der Region ereignete sich 1927 – ein Beben der Stärke 6,2, bei dem 500 Menschen starben und 700 verletzt wurden. Seismologen schätzen, dass solche Beben in etwa alle 100 Jahre auftreten.