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Israel und Marokko: Neue Nähe

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Es war nicht schwer, eine Bar zu finden, in der israelische Fans beim Spiel Marokko gegen Portugal dem ersten afrikanischen Team, das es in ein WM-Halbfinale schaffte, zujubelten. Israel hat allein schon deshalb traditionell ein spezielles Verhältnis zum dem Nord-Afrikanischem Land, als dass circa 10 Prozent der jüdischen Israelis von marokkanischen Juden abstammen und Israel somit die zweitgrösste Diaspora für Marokkaner nach Frankreich ist.

Aber die beiden Länder kommen sich nicht nur über den Fussball näher: Anfang des Monats führte das Habima-Theater erstmals eines seiner hebräischsprachigen Musicals in einem arabischen Land auf. „Bustan Sephardi“ („Spanische Obstplantage“) ist eine Neufassung des gleichnamigen Originalstücks von 1969, das das tägliche Leben in einem sephardischen Viertel Jerusalems in den 1930er Jahren schildert. Geschrieben wurde es von Yitzhak Navon, der später Israels fünfter Präsident werden sollte und selbst marokkanischer Abstammung war.

Die Aufführung des Stücks im marokkanischen Rabat wird als potenzielles Tor für einen weiteren kulturellen Austausch zwischen den beiden Ländern gesehen.

Bustan Sephardi im Habima Theater in Tel Aviv

Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

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