Obwohl in Israel per Papier gewählt wird und auch die Auszählung der Stimmen per Hand passiert, fürchten Cyber-Experten, dass es eine Reihe möglicher Cyber-Bedrohungen für den Wahltag in Israel geben könnte. Die erste ist eine physische Bedrohung: Einrichtungen, insbesondere aus dem Ausland, könnten versuchen, Infrastrukturen wie Elektrizität oder Internetzugang anzugreifen, um am Wahltag Chaos zu stiften. Mehr aber noch sind gezielte Falschinformationen, die am Wahltag gestreut werden könnten eine Gefahr.
Durch eine Sicherheitslücke in der von einer der grösseren israelischen Parteien im Wahlkampf genutzten Datenbank wurden bereits in der vergangenen Woche sensible persönliche Daten von Millionen wahlberechtigter Bürger bekannt. Dabei handelt es sich offenbar nicht nur um das vollständige Wählerverzeichnis, das der Partei übermittelt wurde, sondern auch um geheime Informationen, die nicht im Verzeichnis erscheinen, wie z. B. familiäre Bindungen zwischen Bürgern, private Bankkonten von Partei-Aktivisten und sogar Aufzeichnungen über frühere Abstimmungen der Bürger.
Die fragliche Sicherheitslücke wurde zwar geschlossen, aber es ist unklar, ob die Informationen vorher in die Hände anderer gelangt sind. Diese Art von Informationen kann von Cyberkriminellen für eine Vielzahl von böswilligen Zwecken genutzt werden, vom Phishing von Bürgern über gezielte Fake-News-Kampagnen gegen Bürger, die als Parteianhänger identifiziert wurden, bis hin zu Droh- und Einschüchterungskampagnen gegen Parteianhänger oder solche, die erklärt haben, dass sie nicht beabsichtigen, die Partei zu unterstützen.