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Kampf gegen Verschmutzung: Erneuerungen am Jordan-Fluss

in Israel Zwischenzeilen/Tourismus & Natur

Die israelische Regierung will einen Plan zur Sanierung des südlichen Teils des Jordans zwischen dem See Genezareth und dem Naharayim-Gebiet genehmigen. Es handelt sich dabei um die bedeutendste Flusssanierung seit der Sanierung des Yarkon-Flusses in Tel Aviv vor 20 Jahren. Im Rahmen des Projekts wird der Durchfluss aus dem See in den Fluss um das Vierfache erhöht, und die Leitung von Abwässern und anderen Schadstoffen in den Fluss wird eingestellt. Die Arbeiten zur Entfernung der Abwässer aus dem Fluss und zur Umleitung des Wassers aus dem See Genezareth sollen bis 2025 abgeschlossen sein.

Der südliche Jordan hatte einst einen jährlichen Wasserdurchfluss von 700 Millionen Kubikmetern, heute sind es nur noch 30 Millionen, einschliesslich der gereinigten Abwässer aus den umliegenden Ortschaften. Darüber hinaus wird der Fluss mit extrem salzhaltigem Wasser gespeist, das aus Quellen in der Nähe des Sees abgeleitet und über Kanäle in den Fluss geleitet wird. Tatsächlich stammt nur ein Drittel der Wassermenge des südlichen Jordans aus dem See Genezareth, was zu einer Verschmutzung des Flusses und einer schweren Schädigung seines Ökosystems führt.

Mit dem Beschluss zur Renaturierung des Jordans unter Federführung des Umweltschutzministeriums wird der im vergangenen Jahr vom Rat der Wasserbehörde gebilligte Plan übernommen, das Wasser für die Landwirtschaft im Gebiet Beit She’an über den südlichen Jordan zu leiten und damit zwei Ziele zu erreichen: Zum einen die Stärkung der Landwirtschaft im Beit She’an-Gebiet mit Wasser und zum anderen die Wiederherstellung des südlichen Jordanflusses. Dem Plan zufolge wird das Wasser des See Genezareth in einer Menge in den Fluss geleitet, die 40 Millionen Kubikmeter pro Jahr nicht unterschreiten soll.

Der Jordan ist bei Touristen im Land sehr beliebt (Bild: By israeltourism from Israel)
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Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

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