Nesher Israel Cement Enterprises, Israels einziger Zementhersteller, wurde wegen Luftverschmutzungen mit einer Geldstrafe von fast 1,9 Millionen Dollar belegt. Die Strafe ist für die Überschreitung des zulässigen Verschmutzungsgrads bei zahlreichen Gelegenheiten, einschliesslich der „Überschreitung der Emissionswerte für Partikel, Quecksilber und Quecksilberverbindungen“ durch die Hauptfabrik des Unternehmens in der Industriezone Ramla im Zeitraum zwischen 2019 und 2020, sagte das Ministerium für Umweltschutz in einer Erklärung aus dieser Woche. Seit Juli wurden in der Nähe der Fabrik 22 Verschmutzungsüberschreitungen gemessen.
„Israel muss dafür sorgen, dass die Fabrik die sich rasch entwickelnden Technologien für die Zementproduktion in seine Arbeit integriert“, forderte der Knessetabgeordnete Alon Tal, der im scheidenden Parlament Vorsitzender des Unterausschusses für Umwelt- und Klimaauswirkungen auf die Gesundheit ist.
Eine Bürgerinitiative fordert schon lange Massnahmen für eine sauberere Luft um die Nesher-Werke. Das Umweltschutzministerium bestätigte, dass es in Ramla und Lod eine ungewöhnlich hohe Rate an Krebserkrankungen, insbesondere Lungenkrebs, gibt. Die bisher verhängte Strafe empfinden Vertreter der Bürgerinitiative, wie Benjamin Ruggill, nicht als hart genug, allein der gesundheitliche Schaden bei Anwohnern in der Gegend wird auf 300 Millionen US-Dollar pro Jahr geschätzt. Rugill berichtet auch, dass die Vertreter des Umweltministerium zwar alle sehr interessiert und hilfsbereit seien, die Umweltministerin Tamar Zandberg aber immer noch nicht besonders aktiv geworden sei: „(Das) Ministerium befindet sich in einem Interessenkonflikt. Einerseits wollen sie sagen, dass sie grosse Mengen an Müll losgeworden sind, also bringen sie ihn zur Verbrennung in die Fabrik. Andererseits handelt es sich um die umweltschädlichste Fabrik des Privatsektors in Israel, die sich im Zentrum der Bevölkerung befindet und Millionen von Menschen betrifft.“